Wie sagt Matthias immer so schön? das Erste, was über Board fliegt, ist der Plan. So auch geschehen am Tag nach unserer Ankunft in Italien. Wir wachten früh auf, nachdem die Nacht eher unruhig war, und machten uns ohne grosse Umschweife auf den Weg Richtung San Marino. Wir wollten diesen Kleinstaat unbedingt noch mitnehmen auf unserer Tour. Wir fuhren also über mehr oder weniger ordentliche Strassen gegen Norden, als uns einfiel, dass wir ja noch ein paar Sachen besorgen mussten. Der Beschluss im nächsten Städtchen mit Einkaufsmöglichkeit zu halten war schnell gefasst. Es hätte ein Zwischenhalt von einer halben Stunde werden können, wären wir nicht an einem waschechten Figaro vorbeigestolpert. Ein schöner Laden, modern mit einem Inhaber, der an Hipster kaum zu überbieten war. Und ich konnte Matthias‘ Blick nicht widerstehen… Nun gut, der Figaro hatte halt erst am Nachmittag Zeit und so verbrachten wir den Tag in Senigallia, einem Touristenort an der Riviera, dessen Strand zu dieser Zeit des Jahres, so gar nicht mehr auf Touristen eingestellt ist. Dafür zeigte sich das kleine Städtchen von seiner ursprünglichen Seite und wir genossen eine Tour durch die örtliche Burg, die Kunst und Geschichte gut zu vereinen weiss und deren Buchladen auch anderssprachige Bücher führt, so dass auch für mich ein echter Benefit rausschaute.
Leider scheint es von diesem Zwischenstopp keine Fotos zu geben. Wir können es uns zwar nicht erklären, aber falls wir sie doch noch finden, liefern wir sie sicher nach.
Aber weiter im Text und auf der Route. Eigentlich sollte es ja nach San Marino gehen und dahin fuhren wir am späten Nachmittag auch noch. Wir hatten uns schon vorab informiert und einen kostenlosen Stellplatz am Fusse der Stadt selbst gefunden. Alles schien wunderbar, bis auf eine kleine Kleinigkeit. Ich hatte mich ja geistig schon auf die Hocktoiletten eingestellt, hatte diese aber nicht in Europa erwartet… Der Stellplatz in San Marino hat aber solche. Ihr könnte euch das als Lock im Boden mit umgebender Keramik für die Füsse vorstellen. Für Männer ja kein Problem, für eine Frau Frau mit Knieproblemen aber umso mehr. Nun gut, auch damit arrangiert frau sich. Und nein, auch davon gibt es kein Foto.
Am Nächsten Tag machten wir uns dann mit der Seilbahn(!) auf den Weg in die Stadt. Wir hatten uns schon vorab informiert uns wussten, dass uns eine Tourimetropole vom feinsten erwarten würde. Auf jeden Einwohner des Staates kommen 60 Touristen, heftig, wenn man bedenkt, dass die alle nur die Hauptstadt mit ihren wenigen Quadratkilometern besuchen wollen. So überraschte es uns auch nicht, als eine Tourigruppe mit Fähnenchendepp nach der anderen an uns vorbeizog. Wir wussten uns zu helfen und schlängelten und mittlerweile gekonnt an denen vorbei uns suchten die kleinen, fast unscheinbaren Gässchen, die uns über schöne Umwege zu den berühmten Wachtürmen der Stadt führten.
Im zweiten Turm stiessen wir dann auch noch auf das Museum antiker Waffen, welches zwar mit allerhand Nachbildungen ausgestattet, deswegen aber nicht weniger interessant und auch lehrreich war.
Generell hat es in San Marino gefühlt mehr mehr Museen, als Bauwerke. So kann man neben einem Kuriositätenmuseum auch das Museum der „Kreaturen der Nacht“, das Foltermuseum und das ein oder andere Kunstmuseum besuchen. Da wir nicht ganz soviel Zeit und auch nicht unbedingt den Wunsch hatten uns zu gruseln, beliessen wir es beim Waffenmuseum, das ohnehin im Eintrittspeis für den zweiten Turm enthalten war. Stattdessen taten wir dies, wofür diese Stadt gebaut wurde: wir inspizierten und Genossen die herrlichen Ausblicke, welche diese Stadt auf dem Berg zu bieten hat.
Nach einem tollen Mittagessen mit Muscheln und Pizza machten wir uns auf den Fussweg nach unten ins Grau. Schliesslich soll man nach dem Essen nicht ruh’n, sondern 1000 Schritte tun. In diesem Sinne: keep on walking guys! We keep on traveling…
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