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Es Reisli um dWält

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Inseln und Schiffe und Inseln und Schiffe

Posted on 12. März 2020
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Nachdem wir unserer Geschichtstripp vorerst einmal abgeschlossen hatten, folgten wir der Küste weiter nach Westen. Das Fernziel hiess St. Malo, denn von dort aus sollte unsere nächste Fähre gehen.

Wir hatten uns überlegt, dass wir, wenn wir den Kanal schon per Schiff überqueren wollten, ja noch einen Abstecher auf die Kanalinsel Jersey machen könnten. Wie sich herausstellte, wollte das aber alles gut organisiert sein. Auf Jersey darf man mit seinem Camper nämlich nicht einfach so, dafür braucht man eine offizielle Bewilligung, die man nur bekommt, wenn man einen Stellplatz gebucht hat. Und ausserhalb der Saison gibt es auf Jersey nur einen Stellplatz der geöffnet ist. Dieser Stellplatz nutzt einem aber auch nur dann etwas, wenn man einen Platz auf der Fähre, die noch nicht einmal täglich fährt, bekommt. Es hängt also alles irgendwie zusammen. Daher hatten wir uns schon eine Woche vorher mit dem den Stellplatzbetreibern in Verbindung gesetzt und unsere überfahrt für den 24. Februar organisiert. Dann mussten wir, in aller Herrgottsfrüh in St. Malo sein.

Auf dem Weg dahin, kamen wir noch am nächsten UNSECO- Weltkulturerbe vorbei. Und das musste von uns natürlich besucht werden. Es war ein grauer Tag, wie so häufig, als wir die Grenze von der Normandie in die Bretagne überquerten und schon einige Kilometer vorher wiesen uns die Strassenschilder die richtige Richtung. Und dann irgendwo ganz weit hinten erhob sie sich aus dem Wasser des Marche, die Abtei von Mont St. Michel.

Blick auf Mont St. Michel

Voller Vorfreude fuhren wir auf den etwas ausserhalb gelegenen Parkplatz und hatten schon das erste Highlight: es gab verschiedene Parkplätze, auf die man zugewisen wurde und der hinterste war für Wohnmobile und Camper reserviert. Weil zu dieser Jahreszeit nicht viele davon unterwegs sind, konnten wir an den stehenden Autos vorbeifahren und waren schon wenige Minuten später im Shuttlebus, der und bis an den Fuss der Insel brachte.

Über diese Brücke ist der Zugang immer möglich

Früher war es ja so, dass die Insel nur bei Ebbe besichtigt werden konnte. Heute führt eine Brücke zum alten Stadttor. Schon bevor man dieses durchschreitet hat man das Gefühl, dass man sich entweder in einem Märchen aus der Ritterzeit oder in einem Themenpark à la Disney befindet.

Die Aussenmauern sind heute noch intakt und nie wurde es geschafft, die Insel einzunehmen
Links Hotel und Restaurant, rechts Fressbude und vorne die alte Zugrbrücke
Ein Gewusel und das in der Nebensaison. Wie hier wohl im Sommer aussieht?

Offiziell leben nur ein paar Duzend Menschen innerhalb der Stadtmauern, aber dafür gibt es sicher ein Duzend Restaurants, mehrere Souvenirshops und nicht weniger als vier Museen (exklusive der Abtei). Man kann also mit gutem Gewissen sagen, dass es ziemlich geschäftstüchtig zu und her geht und die Preise für Essen und Getränke grenzen schon fast an Wucher. €3.50 für ein Croissant? Ja sag mal, geht’s eigentlich noch?!

Die Abtei selbst ist wirklich spektakulär, wenn auch das reinste Labyrinth. Zum Glück werden die Besucher hindurchgelotst und der Audioguide liefert wertvolle Informationen. Fast zwei Stunden verbrachten wir innerhalb dieser Hallen, die nicht zu Unrecht als «Merveille», als Wunder betitelt werden.

Die grosse Treppe hinauf zur Abtei. Die Gebäude links sind die alten Wohnhäuser der Äbte und Ordensleute
Der Garten mit dazugehörigem Kreuzgang
Westansicht des Kirchenschiffs
Immer wieder findet man solch wunderschöne Gewölbedecken, hier im Saal, in dem Gäste Empfangen wurden

Nach dem Besuch der Abtei fuhren wir weiter nach St. Malo, wo wir uns am Rande der (leider geschlossenen) Pferderennbahn unser Quartier aufschlugen. Netter Nebeneffekt: die Schranke war defekt, parken für alle Wohnmobile umsonst.

Am Sonntag fuhren wir mit dem P+R- Bus in die Stadt und schlenderten stundenlang durch die Gassen und über die Stadtmauer. Natürlich durften Crêpe und Galette da nicht fehlen.

Crêperie Ti Nevez
Hier kann man noch zusehen, wies gemacht wird

Die Stadt war am Sonntag natürlich sehr gut besucht und trotz des Windes und der kühlen Temperaturen, sassen die Menschen draussen und drinnen in den Cafés und Restaurants und genossen den Tag in dieser geschichtsträchtigen Stadt.

Die Le Renard (gebaut 1192), ein Nachbau eine Ktters von Anfang des 19. Jh.
Seile, Seile, Seile… Auf diesem Deck herrscht sicher Betriebsamkeit, wenn es auf See ist (ja, es fährt noch)
Eines der Stadttore von St. Malo
Dicht an dicht schmiegen sich die Gebäude in der Altstadt
Fort National (17. Jh.) auf der Gezeiteninsel nördlich der Altstadt
Die Insel Grand Blé mit dem Grab des Schriftstellers Chateaubriand

Wir wurden bereits am Vorabend informiert, dass unsere Fähre am Montag wegen des Wetters bereits um 0700 und nicht wie geplant um 0740 ablegen würde. Das hiess für uns, wir mussten spätestens um 0600 am Hafen sein. Daher war es ein kurzer Abend, klingelte er Wecker doch schon um halb fünf.

Noch als das Schiff im Hafen lag, verkündete der Kapitän über Lautsprecher, dass es Wellen habe und entsprechend etwas ungemütlich werden könnte. Und er sollte recht behalten, eine wahre Achterbahnfahrt für den Magen. Was war ich froh, als wir endlich in Jersey ankamen.

Wir besuchten in Jersey die War Tunnels. Lange Tunnelsysteme aus dem 2. Weltkrieg, die von den Nazis während der fast fünfjährigen Besatzungszeit gebaut worden waren und lernten viel über das Leben der Bevölkerung in dieser Zeit.

Blick in den über 100m langen Tunnel
Während des Krieges wurde hier ein Militärkrankenhaus inkl. Operationssaal eingerichtet
Einige der Tunnel wurden nie fertiggestellt
Ausstellung über die Lebensbedingungen während der Besatzung

Man muss dazu wissen, dass die Briten die Kanalinseln den Nazis im Zuge derer Eroberungszüge 1940 sozusagen überliessen und sie auch erst im Mai 1945, nach der Kapitulation Deutschlands, wieder befreiten. Churchill hatte, nach der Invasion der Normandie, zunächst sogar Hilfsgüterlieferungen für die hungernde Bevölkerung auf den Inseln verboten. Sein Plan war es, die Nazis aushungern zu lassen. Darunter hatte aber am meisten die Zivilbevölkerung zu leiden. Es war eine düstere Zeit, von der die Insulaner heute aber voller Stolz sprechen. Stolz darauf, dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen und Stolz darauf, dass sie ihrer Insel treu geblieben sind.

Am folgenden Tag erkundeten wir noch die Goreybucht im Westen der Insel.

Die Bucht von Gorey mit dem Mont Orgueil Castle

Leider war die Mont Orgueil Castle geschlossen. Dafür sahen wir andere schöne und interessante Dinge. Unter anderem auch diesen Traktor, der voll beladen mit frischen Austern war. Naja, wer’s mag…

Ein kleines Vermögen ins Austern…
Obwohl noch früh im Jahr, hegt und pflegt der Brite seine Gärten bereits
Spaziergang entlang des…
…Queen’s Valley Reservoirs

Am Abend des folgenden Tages sollte unsere Fähre ablegen. Aber nicht zurück nach Frankreich, sondern nach Portsmouth in Südengland. Es war eine Nachtüberfahrt, aber weil die Kabinenpreise einfach jenseits von allem waren, buchten wir uns stattdessen zwei Sitze in der Club Class. Mehr Platz, die Sitze konnten wenigstens ein wenig rekliniert werden und es gab Tee, Kaffee und Wasser. Sogar das Meer war einigermassen ruhig. Dennoch war nicht viel mit schlafen und die Verspannungen, welche wir überall hatten, würden wir auch nicht so schnell loswerden. Da half nur eins: Stellplatz suchen, Schlaf nachholen und am nächsten Tag weitergucken.

Damit wünsche ich euch eine gute Nacht und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

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Zeitreise durch die Normandie (Teil2)

Also, ich hatte ja schon angedeutet, wie es an diesem Tag am Omaha Beach weitergehen würde. Wir besuchten den amerikanischen Soldatenfriedhof in Colville-sur-Mer.

Die Fahrt dorthin ist schon ziemlich speziell: man fährt zunächst einer langen, fast graden Allee, deren Bäume im Februar verständlicherweise kahl sind. Dann kommt man zu einer nicht allzu hohen Mauer und fährt dann auf den Parkplatz, wo das Gras bereits millimetergenau getrimmt ist. Man kann schon fast von einem militärischen Kurzhaarschnitt sprechen. Der Friedhof selbst ist wahnsinnig gut gepflegt. Trotz der starken Winde, die in den vergangenen Tagen über die Küste gefegt waren, lag praktisch kein Zweig auf den Wegen, dem Rasen oder auf dem Boden der Gedenkstätten. Hatte es doch einmal ein Ästchen sich getraut runterzufallen, wurde es vom nächsten Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung, die übrigens meist Amerikaner im Dienste der Armee sind, aufgehoben.

Mit viel Respekt und Liebe gepflegt

Eine wunderschöne Parkanlage, wären da nicht die tausenden von Grabsteinen, die alle in Reih und Glied nebeneinander stehen. Doch selbst die strahlen eine ansteckende Ruhe aus, es ist friedlich und man kann sich auch einfach auf ein Bänkchen setzen und den wunderschönen Blick über den Strand und das Meer für einen Moment geniessen.

Kaum einen Zentimeter verschoben, jeder Stein an seinem Platz
Letzte Aussicht Omaha Beach

Am späten Nachmittag, genauer gesagt um Punkt 1600, werden die beiden Fahnen eingeholt, das Ganze wird von einer Trompete begleitet. Danach werden sie, so wie man das kennt, dreieckig zusammengefaltet und dem Verantwortlichen zur Verwahrung bis zum nächsten Morgen übergeben.

Das Einholen der Fahne

Die Nacht verbrachten wir dann im Parc Naturel des Marias du Cotentin  auf einem Damm. Wieder schüttelte uns der Wind ziemlich durch, aber dafür waren wir weit und breit die einzigen Menschen. Nur ein paar Wasservögel verschanzten sich entweder hinter den Steinen oder schwammen diesseits und jenseits des Damms.

Parc Naturel der Marias de Contentin

Am nächsten Morgen folgte eine Besichtigung auf die wir uns schon lange gefreut hatten. Wir würden den Tag in Ste. Mère Église verbringen. Eine Stadt, die wegen der Landung der 101st Airborne Division berühmt wurde. Die Geschichte hierzu wird auch in Filmen nacherzählt, so zum Beispiel in «Band of Brothers» oder in «Der längste Tag». Der Ort lebt mit und von seiner Geschichte und diese erzählen die Einwohner auch mit einer gehörigen Prise Humor. So hängt noch heute ein Fallschirmjäger in voller Montur am Glockenturm der Kirche. Es handelt sich dabei um John M. Steele, der in der Nacht zum 6. Juni über Ste. Mère Église abspringen musste und dessen Fallschirm sich im Glockenturm verfing, wo er die nächsten 10 Stunden hängen bleiben sollte. Gemeinerweise wurde ihm auch noch in den Fuss geschossen.

Und da hängt er immer noch – J.M. Steele
Hier gleich mal das „echte“ Rezept zum Nachkochen
Man könnte meinen, wir wären zu viert am Tisch…

Nachdem wir uns in einem kleinen Bistro mit Omelette und Galette gestärkt hatten, besichtigten wir das Airborne Museum. Hier wurden nicht nur unzählige Fundstücke und Geschenke der GI’s ausgestellt, sondern die Ausstellung wurde auch noch durch ein Tablet unterstützt, das jedem Besucher die Möglichkeit gibt, nochmals ganz anders in die Geschehnisse dieser Tage im Juni 1944 einzutauchen.

Fundstücke von der Erweiterung des Museums. Die lagen da so rum…
So hat das im Inneren eines Lastenseglers ausgesehen
Ein Sanitäts- Truck

Unweit von Ste. Mère Église befindet sich der Fluss Merderet. Hier fand in den Tagen nach dem D-Day die berühmte Schlacht von La Fièrre statt. Dabei verteidigte die 82nd Airborne Division die Brücke und somit das Tor nach Ste. Mère Église gegen die herannahenden Deutschen. Ein grausamer Kampf, in dem sich einige Soldaten auf amerikanischer Seite opferten, um Panzer lahmzulegen oder sich in die Mitte der Strasse stellten, um das Feuer auf sich zu ziehen. Zum Gedenken an diesen Kampf steht dort die «Iron Mike»- Statue, die wir ebenfalls besuchten. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, kam aus einiger Entfernung eine Katze angelaufen und begrüssten uns mit lautem «Miau». Es stellte sich heraus, dass dieses Katerchen süchtig nach Streicheleinheiten ist und so nahm ich mir ein paar Minuten Zeit. Wir tauften ihn Mikey.

Der süsse Mikey

Ein Wunder, dass er nicht noch ins Auto eingestiegen ist, so zutraulich und anhänglich wie er war. Hätte er es aber getan, ich weiss nicht, ob ich ihn nicht doch mitgenommen hätte. So blieb Mikey aber dort, wo er hingehört, bei «Iron Mike».

… und „Iron Mike“

Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Städtchen namens Ste. Mère du Mont. Auch hier ist die Geschichte wörtlich an jeder Hausecke zu lesen. So hängen überall Tafeln, die von den Geschehnissen rund um den 6. Juni 1944 berichten. Es gibt auch die eine oder andere Geschichte zum Schmunzeln. So zum Beispiel die des Mannes, der eine vom Kirchturm gefallene Karte, auf der die deutschen Stellungen eingezeichnet waren, gefunden hat, als er gerade im öffentlichen Pissoir unterhalb des Kirchturms war. Die Offiziere, die den Plan verloren hatten, kamen natürlich gleich angerannt. Der Mann zog den Hosenstall zu und sagte, er haben nichts gesehen. Die Karte, die er sich durch den Hosenschlitz in die Hose gestopft hatte, bekamen schon am Nächsten Tag die Alliierten.

Langsam ging unsere Reise durch die Geschichte zu Ende, aber einen Landungsstrand hatten wir noch nicht besucht. Wir fuhren also von unserem Nachtquartier die paar Kilometer bis zum Utah Beach. Auch hier wieder Gedenkstätten, Tafeln, die Steine, die die Voie de la Libération säumen.

Strassenabschnitte werde zu deren Ehren nach Gefallenen benannt
Kilometer Null

Aber erst einmal frühstücken im Windschatten der herrlichen Dünen, aus welchen immer wieder Bunker hervorlugen. Sie meisten der Bauten, sind noch nicht einmal freigelegt, so viele gibt es in der Gegend. Sie wurden nach dem 2. Weltkrieg einfach zugeschüttet und nur wenige haben bisher wieder den Weg ans Tageslicht gefunden. Vielleicht auch gut so, sollen sie für immer verschlossen bleiben.

Dünen am Utah Beach
Traber am Utah Beach

Wir besichtigten das dazugehörige Museum, in dem es vorallem um Rolle der Navy und der American Airforce ging. Sogar ein B26- Bomber war dort ausgestellt. Dieses Flugzeug wurde von den Amerikanern «vom Reissbrett weg» gekauft. Die Konstrukteure zeichneten ihn und schon ging er in Serienproduktion. Testflüge? Überbewertet zu der Zeit. Dafür wurden im Verlauf der Produktion noch mehrere Anpassungen gemacht, so dass es am Schluss das Modell B 26 H gab. Bemerkenswert dabei: es war am Ende des Krieges eines der Modelle mit der geringsten Abschussrate überhaupt. Es ist das einzige Exemplar dieses Flugzeugs, das ausserhalb der USA besichtigt werden kann.

B26- Bomber

Die Batterie de Crisbeq, eine grosse deutsche Bunkeranlage oberhalb des Utah Beach, konnten wir leider nicht anschauen. Sie ist über den Winter geschlossen, was uns sehr enttäuscht hat. Aber gut, hatten wir nun doch schon einiges gesehen.

Aussenansicht eines Artillerie- Bunkers

Damit war unsere Reise durch die Geschichte zu Ende und wir fuhren gemütlich in Richtung St. Malo. Aber davon und von den nächsten Fährreisen, erzähle ich euch beim nächsten Mal mehr. Bis dann!

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Posted on 9. März 2020
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Durch Portugal nach Galizien

Das erste Februarwochenende verbrachten wir mit unserem lieben Freund Lukas in und um Lissabon. Leider war uns das Wetter nicht wirklich hold und ein fieser Nieselregen führte dazu, dass sich unser Chlapf eher wie eine feuchte Höhle, als wie ein gemütliches Zuhause anfühlte. Das regnerische Wetter zog sich auch über den Samstag hin, weshalb der Stadtspaziergang und die geschossenen Fotos eher dürftig ausfielen. Wusstet ihr, dass es in Lissabon ein Sardinen- Fachgeschäft gibt? Unbedingt mal vorbei, wenn ihr Fisch in der Dose mögt. 😉

Praça Dom Pedro IV, Lissabon
Die kleine Bahn erinnert mich irgendwie ans Dolderbähnli…
Diese Bögen…

Dass wir wieder heil auf dem Campingplatz ankamen, der sich am Stadtrand von Lissabon zwischen zwei Autobahnen befindet, war bei der Fahrweise unseres Uberfahrers keine Selbstverständlichkeit. Tempolimiten (erlaubt 50, gefahren 100) und rote Ampeln wurden schlicht ignoriert und die Autofahrer vor ihm, wurden durch Lichthupe dazu aufgefordert Platz zu machen. Ich selbst bekam davon glücklicherweise nur wenig mit, meine beiden Mitfahrer litten da wohl etwas mehr.

Am Sonntag fuhren wir dann etwas aus der Stadt raus. Das Wetter hatte aufgeklart und wir konnten einen schönen Tag am Meer verbringen. Zunächst fuhren wir ans Cabo de Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Der Wind bliess, wie es sich für die Antlatikküste gehört, aber das hat uns bei angenehmen Temperaturen kaum gestört.

Anschliessend ging es im Laufe das Nachmittags Mittagessen am Praja de Marças. Das erscheint dem Schweizer als solches nun vielleicht ein wenig spät, in Portugal ist das aber, besonders sonntags, Gang und Gäbe. Wir waren denn auch froh, fanden wir so einen schönen Platz. Und die Garnelen- Oktopus- Spiesse… ein Traum sag ich euch.

Praja de Marça
Also mir war´s ja zu kalt…

Am Abend stand dann ein Pflichttermin auf dem Programm: der American Football Superbowl. Wir genossen den Abend und die Nacht in einem irischen Pub namens Hennesy’s im Herzen von Lissabon. Atmosphäre, Essen, Leute, alles passte.

Stärkung vor dem Superbowl
Sowas nennen sie übrigens „Toastie“, ich könnt mich dran gewöhnen…

Da der Superbowl immer bis spät in die Nacht geht, war am Montag erstmal ausschlafen, soweit möglich, vorgeesehen. Danach mussten wir Lukas schon wieder zum Flughafen bringen. Matthias und ich verbrachten den Tag noch auf dem Camping und fuhren dann am nächsten Tag weiter in Richtung Norden. Das nächste Fernziel hiess Santiago de Compostela.

Wir nahmen es gemütlich und fuhren ausschliesslich auf der Landstrasse. Das brachte uns zunächst nach Porto de Mós. Einem hübschen kleinen Städtchen mit Schloss, das man für den runden Preis von € 1.58 besichtigen kann.

Wunderschön renoviertes Mauerwerk

Da wir so aber nicht wirklich vom Fleck kamen, beschlossen wir nach einer Nacht, dass die Autobahn, wenn auch teuer, wohl die bessere Alternative wäre. Wir holten uns also bei der Post einen Dreitagespass und waren schon am Abend in Arcade, Spanien. Die Meeresbucht, an welcher wir die Nacht verbrachten, wird von den Gezeiten beeinflusst und da es dort viele Feuchtgebiete gibt, haben wir uns doch tatsächlich bereits die ersten Mückensticke 2020 abgeholt. Nicht schlimm, aber juckend nervig. Davon liessen wir und die Aussicht aber nicht vermiesen.

Bucht von Arcade

Bereits vor Arcade fielen uns die Schilder auf, die den Pilgerweg nach Santiago markierten. Dazu kamen viele 1*- Herbergen, die am Wegesrand auf die Pilger warteten. Wir waren schon gespannt, was für eine Stadt uns da erwarten würde. Und was soll ich sagen, es ist wirklich eine wunderschöne mittelalterliche Stadt.

Pazo de Raxoi, Santiago
Torre de Berenguela
Kathedrale vom Santiago… mit Baustelle

Leider wird die Kathedrale gerade renoviert und wir konnten nur wenig sehen. Dafür war der Eintritt kostenlos…

Ein kleiner Ausschnitt, mehr bekamen wir leider nicht zu sehen

Der Stadtspaziergang war aber auch sonst sehr schön und Santiago hat wirklich einiges zu bieten, was uns gefällt: alte Gebäude, schmale Gassen und irgendwo spielte sogar jemand Dudelsack.

Wir waren sehr zufrieden, aber wohl nicht annähernd so happy, wie die junge Frau, die uns entgegenkam, als wir die Altstadt gerade verliessen. Sie lief den wohl letzten Kilometer des Pilgerwegs, der mit den typischen Muscheln gekennzeichnet ist, und man sah ihr an, dass sie schon lange unterwegs ist. Ihr Lächeln hättet ihr sehen sollen, als wir einander grüssten. So sieht völlige Zufriedenheit aus.

Die Nacht verbrachten wir dann auf einem wunderschön gelegenen Stellplatz direkt an der rauhen und für mich darum umso charmanteren galizischen Küste in Caión.

Die Aussicht am Morgen beim Kaffekochen

Das rauschen der Wellen und die teils sehr steilen Klippen, einfach herrlich. Schlaf gut, Welt!

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Posted on 18. Februar 2020
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Little Great Britain

…oder: ein Tag in Gibraltar.

Bereits bei der Ankunft bot sich uns ein spektakulärer Blick auf den Felsen von Gibraltar und wir konnten es eigentlich kaum erwarten in die Stadt zu kommen. Dennoch entschieden wir, dass wir den Abend zunächst in Linea de la Frontera verbrachten. Dem Grenzort, wo sich auch der schöne Yachthafen befindet, in welchem sich der örtliche Stellplatz befindet.

Nach einer friedlichen Nacht packten wir unserer Rucksack und liefen los in Richtung Grenze. Es ist für uns schon etwas Spezielles, wenn man morgens im Pendlerverkehr über die Grenze läuft. Für die Schulkinder und die Leute die in Gibraltar arbeiten, ist es jedoch Alltag. Das zeigt sich auch an der Gelassenheit, mir der sie an DER weltberühmten Schranke warten.

Strasse und Piste in einem

Die Strasse überquert nämlich auch zufällig die Start- und Landepiste des örtlichen Flughafens. Hier kann man wirklich hautnah dabei sein, wenn ein Flieger ankommt oder abhebt.

Beim Gang durch die Stadt fühlt man sich dann wirklich wie in England oder wegen des Klimas vielleicht eher wie auf den Kanalinseln. Gleich nach dem Flughafen steht schon die erste rote Telefonzelle und auch die Coffee Shops der Insel, haben es an den Fuss des Felsens geschafft. Durch den Landport Tunnel, der eigentlich der einzige Zugang zur Stadt war, ging es über den Casemates Square zur Mainstreet. Und spätestens dort, fühlte man sich in GB angekommen.

Eingang zum Landport Tunnel mit Hängebrücke
Casemates Square
Main Street

Die Einkaufsstrasse war voller Leute, was wohl auch damit zusammen hing, dass es Black Friday war. Das hatten wir vergessen… Nichtsdestotrotz ein herrlicher Spaziergang durch die Altstadt.

The Convent – Govenors Residence (mit Garde)
Inces Hall Theatre
Weihnachtsmarkt Queensway Road

Schliesslich kamen wir zur Seilbahn, welche übrigens von einem Berner Unternehmen stammt. Bereits an der Talstation wiesen Schilder darauf hin, dass keine Tüten mitgenommen werden sollen. Warum? Ganz einfach, es gibt dort oben Affen. Und die klauen alles, was sie in die Finger kriegen. Natürlich gibt es immer die Unbelehrbaren und so wurde die erste Papiertüte keine Minute nach unserer Ankunft zerrupft und der Inhalt, die neuen Klamotten, gleich mal über den Boden verteilt. Denn wirklich interessieren tun sich die Affen nur für Futter, das aber sehr aggressiv. Hier der Grund, weshalb man den Rucksack vorne trägt:

Affe springt an Rucksack hoch
Mensch erschrickt
Affe versucht Rucksack weg zu reissen
Affe verliert… dieses Mal

Wenig später hatte es ein anderer oder vielleicht der Affe dann geschafft, er war einem Touristen auf den Rucksack gesprungen, hat diesen blitzschnell aufgemacht und sich die Kekse rausgeklaut.

Sie sind ja wirklich schöne Tiere, aber frech wie sonst was und zu nahe möchte ich ihnen dann trotzdem nicht kommen. Dafür hab ich dann doch zuviel Respekt vor ihnen. Abgesehen von den Affen gab es dort oben aber noch etwas: eine atemberaubende Aussicht!

Der Fels von Gibraltar
Blick auf die Landebahn und die Marina (unseren Stellplatz) im Hintergrund
Frachtschiffe vor dem Hafen

Wieder unten angekommen führte der Weg durch den botanischen Garten…

Blick auf die Windsor Suspension Bridge

… und so gut es ging, dem Wasser entlang zurück Richtung Innenstadt. Wer nun beim Anblick dieser Bilder denkt, dass es sich bei Gibraltar um eine kleine und vorallem ruhige Stadt handelt, der irrt. Ausserhalb der historischen Altstadt dominieren Hochhäuser das Bild. Häuserschluchten voller hupender Autos und Motos lassen die Stadt im Lärm versinken. Sehr schade, denn eigentlich ist es wirklich schön hier.

Und so verliessen wir diese wuselige, kontrastreiche und spannende Stadt so wir gekommen waren: über die Rollbahn und zu Fuss über die Grenze.

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Posted on 14. Dezember 2019
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