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Es Reisli um dWält

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Inseln und Schiffe und Inseln und Schiffe

Nachdem wir unserer Geschichtstripp vorerst einmal abgeschlossen hatten, folgten wir der Küste weiter nach Westen. Das Fernziel hiess St. Malo, denn von dort aus sollte unsere nächste Fähre gehen.

Wir hatten uns überlegt, dass wir, wenn wir den Kanal schon per Schiff überqueren wollten, ja noch einen Abstecher auf die Kanalinsel Jersey machen könnten. Wie sich herausstellte, wollte das aber alles gut organisiert sein. Auf Jersey darf man mit seinem Camper nämlich nicht einfach so, dafür braucht man eine offizielle Bewilligung, die man nur bekommt, wenn man einen Stellplatz gebucht hat. Und ausserhalb der Saison gibt es auf Jersey nur einen Stellplatz der geöffnet ist. Dieser Stellplatz nutzt einem aber auch nur dann etwas, wenn man einen Platz auf der Fähre, die noch nicht einmal täglich fährt, bekommt. Es hängt also alles irgendwie zusammen. Daher hatten wir uns schon eine Woche vorher mit dem den Stellplatzbetreibern in Verbindung gesetzt und unsere überfahrt für den 24. Februar organisiert. Dann mussten wir, in aller Herrgottsfrüh in St. Malo sein.

Auf dem Weg dahin, kamen wir noch am nächsten UNSECO- Weltkulturerbe vorbei. Und das musste von uns natürlich besucht werden. Es war ein grauer Tag, wie so häufig, als wir die Grenze von der Normandie in die Bretagne überquerten und schon einige Kilometer vorher wiesen uns die Strassenschilder die richtige Richtung. Und dann irgendwo ganz weit hinten erhob sie sich aus dem Wasser des Marche, die Abtei von Mont St. Michel.

Blick auf Mont St. Michel

Voller Vorfreude fuhren wir auf den etwas ausserhalb gelegenen Parkplatz und hatten schon das erste Highlight: es gab verschiedene Parkplätze, auf die man zugewisen wurde und der hinterste war für Wohnmobile und Camper reserviert. Weil zu dieser Jahreszeit nicht viele davon unterwegs sind, konnten wir an den stehenden Autos vorbeifahren und waren schon wenige Minuten später im Shuttlebus, der und bis an den Fuss der Insel brachte.

Über diese Brücke ist der Zugang immer möglich

Früher war es ja so, dass die Insel nur bei Ebbe besichtigt werden konnte. Heute führt eine Brücke zum alten Stadttor. Schon bevor man dieses durchschreitet hat man das Gefühl, dass man sich entweder in einem Märchen aus der Ritterzeit oder in einem Themenpark à la Disney befindet.

Die Aussenmauern sind heute noch intakt und nie wurde es geschafft, die Insel einzunehmen
Links Hotel und Restaurant, rechts Fressbude und vorne die alte Zugrbrücke
Ein Gewusel und das in der Nebensaison. Wie hier wohl im Sommer aussieht?

Offiziell leben nur ein paar Duzend Menschen innerhalb der Stadtmauern, aber dafür gibt es sicher ein Duzend Restaurants, mehrere Souvenirshops und nicht weniger als vier Museen (exklusive der Abtei). Man kann also mit gutem Gewissen sagen, dass es ziemlich geschäftstüchtig zu und her geht und die Preise für Essen und Getränke grenzen schon fast an Wucher. €3.50 für ein Croissant? Ja sag mal, geht’s eigentlich noch?!

Die Abtei selbst ist wirklich spektakulär, wenn auch das reinste Labyrinth. Zum Glück werden die Besucher hindurchgelotst und der Audioguide liefert wertvolle Informationen. Fast zwei Stunden verbrachten wir innerhalb dieser Hallen, die nicht zu Unrecht als «Merveille», als Wunder betitelt werden.

Die grosse Treppe hinauf zur Abtei. Die Gebäude links sind die alten Wohnhäuser der Äbte und Ordensleute
Der Garten mit dazugehörigem Kreuzgang
Westansicht des Kirchenschiffs
Immer wieder findet man solch wunderschöne Gewölbedecken, hier im Saal, in dem Gäste Empfangen wurden

Nach dem Besuch der Abtei fuhren wir weiter nach St. Malo, wo wir uns am Rande der (leider geschlossenen) Pferderennbahn unser Quartier aufschlugen. Netter Nebeneffekt: die Schranke war defekt, parken für alle Wohnmobile umsonst.

Am Sonntag fuhren wir mit dem P+R- Bus in die Stadt und schlenderten stundenlang durch die Gassen und über die Stadtmauer. Natürlich durften Crêpe und Galette da nicht fehlen.

Crêperie Ti Nevez
Hier kann man noch zusehen, wies gemacht wird

Die Stadt war am Sonntag natürlich sehr gut besucht und trotz des Windes und der kühlen Temperaturen, sassen die Menschen draussen und drinnen in den Cafés und Restaurants und genossen den Tag in dieser geschichtsträchtigen Stadt.

Die Le Renard (gebaut 1192), ein Nachbau eine Ktters von Anfang des 19. Jh.
Seile, Seile, Seile… Auf diesem Deck herrscht sicher Betriebsamkeit, wenn es auf See ist (ja, es fährt noch)
Eines der Stadttore von St. Malo
Dicht an dicht schmiegen sich die Gebäude in der Altstadt
Fort National (17. Jh.) auf der Gezeiteninsel nördlich der Altstadt
Die Insel Grand Blé mit dem Grab des Schriftstellers Chateaubriand

Wir wurden bereits am Vorabend informiert, dass unsere Fähre am Montag wegen des Wetters bereits um 0700 und nicht wie geplant um 0740 ablegen würde. Das hiess für uns, wir mussten spätestens um 0600 am Hafen sein. Daher war es ein kurzer Abend, klingelte er Wecker doch schon um halb fünf.

Noch als das Schiff im Hafen lag, verkündete der Kapitän über Lautsprecher, dass es Wellen habe und entsprechend etwas ungemütlich werden könnte. Und er sollte recht behalten, eine wahre Achterbahnfahrt für den Magen. Was war ich froh, als wir endlich in Jersey ankamen.

Wir besuchten in Jersey die War Tunnels. Lange Tunnelsysteme aus dem 2. Weltkrieg, die von den Nazis während der fast fünfjährigen Besatzungszeit gebaut worden waren und lernten viel über das Leben der Bevölkerung in dieser Zeit.

Blick in den über 100m langen Tunnel
Während des Krieges wurde hier ein Militärkrankenhaus inkl. Operationssaal eingerichtet
Einige der Tunnel wurden nie fertiggestellt
Ausstellung über die Lebensbedingungen während der Besatzung

Man muss dazu wissen, dass die Briten die Kanalinseln den Nazis im Zuge derer Eroberungszüge 1940 sozusagen überliessen und sie auch erst im Mai 1945, nach der Kapitulation Deutschlands, wieder befreiten. Churchill hatte, nach der Invasion der Normandie, zunächst sogar Hilfsgüterlieferungen für die hungernde Bevölkerung auf den Inseln verboten. Sein Plan war es, die Nazis aushungern zu lassen. Darunter hatte aber am meisten die Zivilbevölkerung zu leiden. Es war eine düstere Zeit, von der die Insulaner heute aber voller Stolz sprechen. Stolz darauf, dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen und Stolz darauf, dass sie ihrer Insel treu geblieben sind.

Am folgenden Tag erkundeten wir noch die Goreybucht im Westen der Insel.

Die Bucht von Gorey mit dem Mont Orgueil Castle

Leider war die Mont Orgueil Castle geschlossen. Dafür sahen wir andere schöne und interessante Dinge. Unter anderem auch diesen Traktor, der voll beladen mit frischen Austern war. Naja, wer’s mag…

Ein kleines Vermögen ins Austern…
Obwohl noch früh im Jahr, hegt und pflegt der Brite seine Gärten bereits
Spaziergang entlang des…
…Queen’s Valley Reservoirs

Am Abend des folgenden Tages sollte unsere Fähre ablegen. Aber nicht zurück nach Frankreich, sondern nach Portsmouth in Südengland. Es war eine Nachtüberfahrt, aber weil die Kabinenpreise einfach jenseits von allem waren, buchten wir uns stattdessen zwei Sitze in der Club Class. Mehr Platz, die Sitze konnten wenigstens ein wenig rekliniert werden und es gab Tee, Kaffee und Wasser. Sogar das Meer war einigermassen ruhig. Dennoch war nicht viel mit schlafen und die Verspannungen, welche wir überall hatten, würden wir auch nicht so schnell loswerden. Da half nur eins: Stellplatz suchen, Schlaf nachholen und am nächsten Tag weitergucken.

Damit wünsche ich euch eine gute Nacht und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

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Posted on 12. März 2020
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Zeitreise durch die Normandie (Teil2)

Also, ich hatte ja schon angedeutet, wie es an diesem Tag am Omaha Beach weitergehen würde. Wir besuchten den amerikanischen Soldatenfriedhof in Colville-sur-Mer.

Die Fahrt dorthin ist schon ziemlich speziell: man fährt zunächst einer langen, fast graden Allee, deren Bäume im Februar verständlicherweise kahl sind. Dann kommt man zu einer nicht allzu hohen Mauer und fährt dann auf den Parkplatz, wo das Gras bereits millimetergenau getrimmt ist. Man kann schon fast von einem militärischen Kurzhaarschnitt sprechen. Der Friedhof selbst ist wahnsinnig gut gepflegt. Trotz der starken Winde, die in den vergangenen Tagen über die Küste gefegt waren, lag praktisch kein Zweig auf den Wegen, dem Rasen oder auf dem Boden der Gedenkstätten. Hatte es doch einmal ein Ästchen sich getraut runterzufallen, wurde es vom nächsten Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung, die übrigens meist Amerikaner im Dienste der Armee sind, aufgehoben.

Mit viel Respekt und Liebe gepflegt

Eine wunderschöne Parkanlage, wären da nicht die tausenden von Grabsteinen, die alle in Reih und Glied nebeneinander stehen. Doch selbst die strahlen eine ansteckende Ruhe aus, es ist friedlich und man kann sich auch einfach auf ein Bänkchen setzen und den wunderschönen Blick über den Strand und das Meer für einen Moment geniessen.

Kaum einen Zentimeter verschoben, jeder Stein an seinem Platz
Letzte Aussicht Omaha Beach

Am späten Nachmittag, genauer gesagt um Punkt 1600, werden die beiden Fahnen eingeholt, das Ganze wird von einer Trompete begleitet. Danach werden sie, so wie man das kennt, dreieckig zusammengefaltet und dem Verantwortlichen zur Verwahrung bis zum nächsten Morgen übergeben.

Das Einholen der Fahne

Die Nacht verbrachten wir dann im Parc Naturel des Marias du Cotentin  auf einem Damm. Wieder schüttelte uns der Wind ziemlich durch, aber dafür waren wir weit und breit die einzigen Menschen. Nur ein paar Wasservögel verschanzten sich entweder hinter den Steinen oder schwammen diesseits und jenseits des Damms.

Parc Naturel der Marias de Contentin

Am nächsten Morgen folgte eine Besichtigung auf die wir uns schon lange gefreut hatten. Wir würden den Tag in Ste. Mère Église verbringen. Eine Stadt, die wegen der Landung der 101st Airborne Division berühmt wurde. Die Geschichte hierzu wird auch in Filmen nacherzählt, so zum Beispiel in «Band of Brothers» oder in «Der längste Tag». Der Ort lebt mit und von seiner Geschichte und diese erzählen die Einwohner auch mit einer gehörigen Prise Humor. So hängt noch heute ein Fallschirmjäger in voller Montur am Glockenturm der Kirche. Es handelt sich dabei um John M. Steele, der in der Nacht zum 6. Juni über Ste. Mère Église abspringen musste und dessen Fallschirm sich im Glockenturm verfing, wo er die nächsten 10 Stunden hängen bleiben sollte. Gemeinerweise wurde ihm auch noch in den Fuss geschossen.

Und da hängt er immer noch – J.M. Steele
Hier gleich mal das „echte“ Rezept zum Nachkochen
Man könnte meinen, wir wären zu viert am Tisch…

Nachdem wir uns in einem kleinen Bistro mit Omelette und Galette gestärkt hatten, besichtigten wir das Airborne Museum. Hier wurden nicht nur unzählige Fundstücke und Geschenke der GI’s ausgestellt, sondern die Ausstellung wurde auch noch durch ein Tablet unterstützt, das jedem Besucher die Möglichkeit gibt, nochmals ganz anders in die Geschehnisse dieser Tage im Juni 1944 einzutauchen.

Fundstücke von der Erweiterung des Museums. Die lagen da so rum…
So hat das im Inneren eines Lastenseglers ausgesehen
Ein Sanitäts- Truck

Unweit von Ste. Mère Église befindet sich der Fluss Merderet. Hier fand in den Tagen nach dem D-Day die berühmte Schlacht von La Fièrre statt. Dabei verteidigte die 82nd Airborne Division die Brücke und somit das Tor nach Ste. Mère Église gegen die herannahenden Deutschen. Ein grausamer Kampf, in dem sich einige Soldaten auf amerikanischer Seite opferten, um Panzer lahmzulegen oder sich in die Mitte der Strasse stellten, um das Feuer auf sich zu ziehen. Zum Gedenken an diesen Kampf steht dort die «Iron Mike»- Statue, die wir ebenfalls besuchten. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, kam aus einiger Entfernung eine Katze angelaufen und begrüssten uns mit lautem «Miau». Es stellte sich heraus, dass dieses Katerchen süchtig nach Streicheleinheiten ist und so nahm ich mir ein paar Minuten Zeit. Wir tauften ihn Mikey.

Der süsse Mikey

Ein Wunder, dass er nicht noch ins Auto eingestiegen ist, so zutraulich und anhänglich wie er war. Hätte er es aber getan, ich weiss nicht, ob ich ihn nicht doch mitgenommen hätte. So blieb Mikey aber dort, wo er hingehört, bei «Iron Mike».

… und „Iron Mike“

Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Städtchen namens Ste. Mère du Mont. Auch hier ist die Geschichte wörtlich an jeder Hausecke zu lesen. So hängen überall Tafeln, die von den Geschehnissen rund um den 6. Juni 1944 berichten. Es gibt auch die eine oder andere Geschichte zum Schmunzeln. So zum Beispiel die des Mannes, der eine vom Kirchturm gefallene Karte, auf der die deutschen Stellungen eingezeichnet waren, gefunden hat, als er gerade im öffentlichen Pissoir unterhalb des Kirchturms war. Die Offiziere, die den Plan verloren hatten, kamen natürlich gleich angerannt. Der Mann zog den Hosenstall zu und sagte, er haben nichts gesehen. Die Karte, die er sich durch den Hosenschlitz in die Hose gestopft hatte, bekamen schon am Nächsten Tag die Alliierten.

Langsam ging unsere Reise durch die Geschichte zu Ende, aber einen Landungsstrand hatten wir noch nicht besucht. Wir fuhren also von unserem Nachtquartier die paar Kilometer bis zum Utah Beach. Auch hier wieder Gedenkstätten, Tafeln, die Steine, die die Voie de la Libération säumen.

Strassenabschnitte werde zu deren Ehren nach Gefallenen benannt
Kilometer Null

Aber erst einmal frühstücken im Windschatten der herrlichen Dünen, aus welchen immer wieder Bunker hervorlugen. Sie meisten der Bauten, sind noch nicht einmal freigelegt, so viele gibt es in der Gegend. Sie wurden nach dem 2. Weltkrieg einfach zugeschüttet und nur wenige haben bisher wieder den Weg ans Tageslicht gefunden. Vielleicht auch gut so, sollen sie für immer verschlossen bleiben.

Dünen am Utah Beach
Traber am Utah Beach

Wir besichtigten das dazugehörige Museum, in dem es vorallem um Rolle der Navy und der American Airforce ging. Sogar ein B26- Bomber war dort ausgestellt. Dieses Flugzeug wurde von den Amerikanern «vom Reissbrett weg» gekauft. Die Konstrukteure zeichneten ihn und schon ging er in Serienproduktion. Testflüge? Überbewertet zu der Zeit. Dafür wurden im Verlauf der Produktion noch mehrere Anpassungen gemacht, so dass es am Schluss das Modell B 26 H gab. Bemerkenswert dabei: es war am Ende des Krieges eines der Modelle mit der geringsten Abschussrate überhaupt. Es ist das einzige Exemplar dieses Flugzeugs, das ausserhalb der USA besichtigt werden kann.

B26- Bomber

Die Batterie de Crisbeq, eine grosse deutsche Bunkeranlage oberhalb des Utah Beach, konnten wir leider nicht anschauen. Sie ist über den Winter geschlossen, was uns sehr enttäuscht hat. Aber gut, hatten wir nun doch schon einiges gesehen.

Aussenansicht eines Artillerie- Bunkers

Damit war unsere Reise durch die Geschichte zu Ende und wir fuhren gemütlich in Richtung St. Malo. Aber davon und von den nächsten Fährreisen, erzähle ich euch beim nächsten Mal mehr. Bis dann!

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Posted on 9. März 2020
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Eine Zeitreise durch die Normandie (Teil 1)

Nachdem wir dem Golf von Biskaya zwei Tage lang gefolgt waren, verliessen wir Spanien beim Grenzübergang Irun und machten uns noch gleichentags auf nach Cazaux im Départment Gironde. Wem das so schlagartig nichts sagt, den kann ich beruhigen. Cazaux war für uns ein «gäbiger» Stellplatz, um am nächsten Morgen die Dune du Pilat zu besuchen, die grösste Wanderdüne Europas. Sie liegt direkt am Atlantik und wandert jedes Jahr einige Meter in Richtung Inland. Dabei verschont sie nichts, sie frisst einfach alles auf, was ihr in den Weg kommt. Rundherum gibt hauptsächlich Wald (ca. 4000 Hektar), welcher die Wanderung der Düne ein wenig bremsen soll, aber auch die Bäume werden zusehends vom Sand verschluckt.

Aktuell 108m hoch, Dune du Pilat
Langsam aber stetig frisst die Düne den Wald auf

Am Vormittag stiegen wir also die ca. 110 Meter hoch. Wobei man sagen muss, dass das schon ziemlich steil ist und der weiche Sand rutscht unter den Füssen weg, weshalb man für einen normalen Schritt etwa zwei machen muss. Ist man dann aber erst einmal oben auf der Krete angekommen, hat man einen herrlichen Ausblick und das Kind in uns durfte wiedermal raus, als wir mit den Fingern durch den feinen Sand fuhren und Löcher buddelten.

Blick über die Krete der 2,7 km langen Düne

Das Highlight war aber der «Abstieg». Nun wir hätten wie die meisten einfach schon «süferli» über die flache Seiete hintuntersteigen können. Manche versuchten auch mehr oder weniger erfolgreich auf dem Hosenboden nach unten zu rutschen. Wir aber montierten die Siebenmeilenstiefel und rannten an der steilsten Seite runter. Bis zu den Knien sanken wir teilweise fast ein, aber es hat wahnsinnig Spass gemacht.

Huiiii, welch ein Spass!

Das sich bei so einer Aktion etwas Sand in den Schuhen sammelt, erklärt sich ja wohl von selbst…

Die Überreste

Wir verbrachten dann noch eine  Nacht in der schönen Gegend nordöstlich von Bordeaux, bevor wir in einem Schnurz nach Merville- Franceville in die Normandie fuhren. Hier sollte unsere fast zweiwöchige Rundreise durch die Normandie und die Geschichte des Jour J, uns besser bekannt als D-Day, beginnen. Aber erst nach einem wunderbaren Abendessen und vielen Stunden Schlaf, die wir uns nach der langen Fahrt verdient hatten.

Das erste Ziel war das Musée du Mur Atlantique, also ein Museum über die Geschichte und die Bedeutung des Atlantikwalls, das sich in einem grossen oberirdischen Bunker von 1942 befindet. Dieser liegt im kleinen Städtchen Ouistreham, logischerweise am Meer, genauer am Sword Beach. Um von unserem Stellplatz dorthin zu gelangen, mussten wir die Pegasus- Brücke überqueren. Eine berühmte Brücke, die am D- Day von britischen Fallschrimspringern erobert und als zentrale Stellung verteidigt wurde. Leider war so viel Verkehr, dass wir es verpassten, ein Foto zu machen. Aber ihr könnt’s ja googeln. 😉

Nachbau eines Landungsbootes aus dem Film „Der Soldat James Ryan“ mit dem Bunker im Hintergrund
Szenen werden in den Museen mit Puppen nachgestellt. Hier wie die Briten den Bunker am D-Day +1 eingenommen haben
Der mit Originalstücken nachgestellte Funkraum

Anschliessend fuhren wir durch das kleine Dörfchen Collville- Montgomery, wo wir die Bunkeranlage der Hillman Site oder auf Deutsch das Widerstandsnest 17 anschauen wollten. Leider ist die Bunkeranlage nur im Sommer geöffnet uns so stapften wir über die völlig durchweichte Wiese und schauten uns die Teile an, die öffentlich zugänglich sind.

Kommandobunker im WH 17 (leider nur von aussen)
Typische Strandbefestigung in der Normandie während des 2. Weltkrieges

Die Fahrten durch die kleinen Orte und Dörfer, so schön sie mit ihren grauen Steinhäusern auch sind, ist mit unserem Chlapf nicht gerade einfach. Man muss schon genau schauen, dass man nicht irgendwo eine Hausecke mitnimmt oder den Gegenverkehr übersieht. Aber wir haben es bisher immer gut gemeistert. 😊

Die nächsten Zweit Tage verbrachten wir irgendwo im Nichts, auf einem Stellplatz, der zu einem Bauernhof gehörte. Begrüsst wurden wir von einer der Gänse, sie uns zuerst mal kräftig anschnatterte. Die freilaufenden Hühner und Enten verstehen sich von selbst. Eigentlich wollten wir hier gar keine Pause einlegen, aber das schlechte Wetter und die Tatsache, dass ich mich im Bunker erkältet hatte, zwangen uns zu einem Tag Erholung, bevor es dann weiterging.

Nicht alle unsere Mitbewohner waren so fotogen, aber alle waren sie sehr lebhaft

Wir nahmen uns Zeit und fuhren ein wenig kreuz und quer durch die Gegend, bevor wir uns in Courseulles-sur-Mer einrichteten und am folgenden Tag das Juno Beach Center besuchten. Hierbei handelt es sich um ein Museum, das sich speziell mit den Kanadiern im 2. Weltkrieg und ihre Rolle am D- Day befasst. Die Bilder und Geschichten berühren sehr und wenn man dann aus dem Museum rauskommt und den heute wunderschönen Juno Beach betritt, dann läuft es einem kalt den Rücken runter. Okay, es könnte auch am immer noch unwirtlichen kalten Wind gelegen haben, aber sicher nicht nur.

Unsere Reise durch die Geschichte ging dann in Bayeux weiter, wo wir den Soldatenfriedhof und das Panzermuseum (heisst offiziell anders, aber hauptsächlich geht es darum) besuchten. Die Ausstellungsstücke, die nicht selten im Freien stehen, beeindrucken durch ihre schiere Grösse, selbst wenn sie nicht fahren.

M4 „Sherman“ Tank
Gedenkstätte auf dem britischen Soldatenfriedhof

Und Zeit für ein stilechtes Tässchen Tee blieb auch noch. Also wer rosa nicht mag, ist im Les Volets Roses wahrscheinlich nicht so gut aufgehoben…

Les Volets Roses in Bayeux
Alles stilecht und sogar mit Sanduhr, damit der Tee auch nicht zu lange zieht

Am nächsten Tag gab es dann wieder eine kurze Pause, mussten wir uns doch um so alltägliche Dinge, wie Wäsche waschen kümmern. Zum Glück hat Frankreich super Infrastrukturen und man findet überall Waschsalons sogar mitten im Zentrum des historischen Städtchens. Logisch gönnten wir uns da noch frische Croissants, während wir warten mussten.

Mittelalterliches Haus in Bayeux

Weiter ging die Fahrt gen Westen. Das nächste Ziel lag wieder nur wenige Kilometer entfernt,  aber zunächst übernachteten wir auf dem Gelände eines wunderschönen alten Bauernhofes, der Ferme de Rouge Fosse mit Blick über die Felder, die teils bereits und wohl noch immer unter Wasser stehen. Kurz, es regnete ziemlich konsequent, während wir in der Normandie waren.

Ferme de Rouge Fosse
Herrliche Aussicht inklusive

Am nächsten Tag folgte dann der Besuch am Omaha Beach, wo noch eines der Brückenelemente, welche für den Bau der temprorären Häfen gebraucht wurde, ausgestellt ist. Riesige Stahlkonstruktionen, von denen man sich vorstellen kann, dass die auch nur irgendwie schwimmfähig wären. Sind sie ja auch nicht, sie lagen auf Pontons, aber ihr wisst, was ich meine.

Element der Landungsbrücke am Omaha Beach
Omaha Beach mit den Resten des provisorischen Hafens, der während eines Sturms zerstört wurde
die steilen Klippen am Ohama Beach

Der zweite Stopp des Tages war dann eine Anlage, die sowohl bedrückend, als einfach nur wunderschön ist: der amerikanische Soldatenfriedhof von Colleville-sur-Mer.

Fortsetzung folgt…

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Posted on 5. März 2020
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Durch Portugal nach Galizien

Das erste Februarwochenende verbrachten wir mit unserem lieben Freund Lukas in und um Lissabon. Leider war uns das Wetter nicht wirklich hold und ein fieser Nieselregen führte dazu, dass sich unser Chlapf eher wie eine feuchte Höhle, als wie ein gemütliches Zuhause anfühlte. Das regnerische Wetter zog sich auch über den Samstag hin, weshalb der Stadtspaziergang und die geschossenen Fotos eher dürftig ausfielen. Wusstet ihr, dass es in Lissabon ein Sardinen- Fachgeschäft gibt? Unbedingt mal vorbei, wenn ihr Fisch in der Dose mögt. 😉

Praça Dom Pedro IV, Lissabon
Die kleine Bahn erinnert mich irgendwie ans Dolderbähnli…
Diese Bögen…

Dass wir wieder heil auf dem Campingplatz ankamen, der sich am Stadtrand von Lissabon zwischen zwei Autobahnen befindet, war bei der Fahrweise unseres Uberfahrers keine Selbstverständlichkeit. Tempolimiten (erlaubt 50, gefahren 100) und rote Ampeln wurden schlicht ignoriert und die Autofahrer vor ihm, wurden durch Lichthupe dazu aufgefordert Platz zu machen. Ich selbst bekam davon glücklicherweise nur wenig mit, meine beiden Mitfahrer litten da wohl etwas mehr.

Am Sonntag fuhren wir dann etwas aus der Stadt raus. Das Wetter hatte aufgeklart und wir konnten einen schönen Tag am Meer verbringen. Zunächst fuhren wir ans Cabo de Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Der Wind bliess, wie es sich für die Antlatikküste gehört, aber das hat uns bei angenehmen Temperaturen kaum gestört.

Anschliessend ging es im Laufe das Nachmittags Mittagessen am Praja de Marças. Das erscheint dem Schweizer als solches nun vielleicht ein wenig spät, in Portugal ist das aber, besonders sonntags, Gang und Gäbe. Wir waren denn auch froh, fanden wir so einen schönen Platz. Und die Garnelen- Oktopus- Spiesse… ein Traum sag ich euch.

Praja de Marça
Also mir war´s ja zu kalt…

Am Abend stand dann ein Pflichttermin auf dem Programm: der American Football Superbowl. Wir genossen den Abend und die Nacht in einem irischen Pub namens Hennesy’s im Herzen von Lissabon. Atmosphäre, Essen, Leute, alles passte.

Stärkung vor dem Superbowl
Sowas nennen sie übrigens „Toastie“, ich könnt mich dran gewöhnen…

Da der Superbowl immer bis spät in die Nacht geht, war am Montag erstmal ausschlafen, soweit möglich, vorgeesehen. Danach mussten wir Lukas schon wieder zum Flughafen bringen. Matthias und ich verbrachten den Tag noch auf dem Camping und fuhren dann am nächsten Tag weiter in Richtung Norden. Das nächste Fernziel hiess Santiago de Compostela.

Wir nahmen es gemütlich und fuhren ausschliesslich auf der Landstrasse. Das brachte uns zunächst nach Porto de Mós. Einem hübschen kleinen Städtchen mit Schloss, das man für den runden Preis von € 1.58 besichtigen kann.

Wunderschön renoviertes Mauerwerk

Da wir so aber nicht wirklich vom Fleck kamen, beschlossen wir nach einer Nacht, dass die Autobahn, wenn auch teuer, wohl die bessere Alternative wäre. Wir holten uns also bei der Post einen Dreitagespass und waren schon am Abend in Arcade, Spanien. Die Meeresbucht, an welcher wir die Nacht verbrachten, wird von den Gezeiten beeinflusst und da es dort viele Feuchtgebiete gibt, haben wir uns doch tatsächlich bereits die ersten Mückensticke 2020 abgeholt. Nicht schlimm, aber juckend nervig. Davon liessen wir und die Aussicht aber nicht vermiesen.

Bucht von Arcade

Bereits vor Arcade fielen uns die Schilder auf, die den Pilgerweg nach Santiago markierten. Dazu kamen viele 1*- Herbergen, die am Wegesrand auf die Pilger warteten. Wir waren schon gespannt, was für eine Stadt uns da erwarten würde. Und was soll ich sagen, es ist wirklich eine wunderschöne mittelalterliche Stadt.

Pazo de Raxoi, Santiago
Torre de Berenguela
Kathedrale vom Santiago… mit Baustelle

Leider wird die Kathedrale gerade renoviert und wir konnten nur wenig sehen. Dafür war der Eintritt kostenlos…

Ein kleiner Ausschnitt, mehr bekamen wir leider nicht zu sehen

Der Stadtspaziergang war aber auch sonst sehr schön und Santiago hat wirklich einiges zu bieten, was uns gefällt: alte Gebäude, schmale Gassen und irgendwo spielte sogar jemand Dudelsack.

Wir waren sehr zufrieden, aber wohl nicht annähernd so happy, wie die junge Frau, die uns entgegenkam, als wir die Altstadt gerade verliessen. Sie lief den wohl letzten Kilometer des Pilgerwegs, der mit den typischen Muscheln gekennzeichnet ist, und man sah ihr an, dass sie schon lange unterwegs ist. Ihr Lächeln hättet ihr sehen sollen, als wir einander grüssten. So sieht völlige Zufriedenheit aus.

Die Nacht verbrachten wir dann auf einem wunderschön gelegenen Stellplatz direkt an der rauhen und für mich darum umso charmanteren galizischen Küste in Caión.

Die Aussicht am Morgen beim Kaffekochen

Das rauschen der Wellen und die teils sehr steilen Klippen, einfach herrlich. Schlaf gut, Welt!

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Posted on 18. Februar 2020
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Von Afrika an die Strände der Algarve

Obwohl es noch viel zu sehen gab und auch unser Visum noch eine Weile gültig gewesen wäre, entschlossen wir uns am 21.01. nach Europa zurück zu kommen. Nicht weil es uns nicht mehr gefallen hätte, ganz und gar nicht, aber wir merkten einfach langsam, dass es Zeit wurde.

Europa wir kommen! (Felsen von Gibraltar)

Afrika verabschiedete uns ziemlich verregnet, weshalb wir uns umso mehr freuten, dass der erste Abend in Tarifa sich von seiner schönsten Seite zeigte.

Wir genossen den Abend zuerst am Strand und dann bei einem Spaziergang durch die Altstadt. Aber eigentlich war Tarifa mehr ein Servicestopp. Mussten wir doch dringend wieder einmal ganz profane Dinge erledigen: putzen, waschen, Vorräte auffüllen. Ja, das Van- Leben ist manchmal auch einfach ganz schön normal und unspektakulär.

In den kommenden Tagen fuhren wir durch den Westen Andalusiens in Richtung portugiesische Grenze. So grün hatten wir es  nicht in Erinnerung. Denn als wir Andalusien im November verliessen, war der Winterregen noch weit weg und die Gegend war trocken. Nun war alles grün und die ersten Blumen blühten bereits.

Windräder, wie man sie oft in Andalusien sieht
Einfach ein schöner Blick während der Fahrt

Die vorerst letzte Nacht auf spanischem Boden verbrachten wir, wie vor der Fahrt nach Marokko, in einer Marina, genauer gesagt in Ayamonte. Ich mag dieses Fischer-/ Sportboothafen- Feeling einfach.

Dann ging es weiter über die Grenzbrücke Puente de Ayamonte nach Portugal und von da hinweg, immer schön der Küste entlang bis Albufeira an der Algarve.

Unterwegs begegnete uns noch diese Kirche, die à la Streetart umgestaltet wurde. Ein richtiger Farbklecks…

Am späteren Nachmittag kamen wir in Albufeira, einem bekannten Küstenort der Algarve an. Wir wollten einen Bekannten von Matthias aus alten Zeiten besuchen. Zunächst staunten wir nicht schlecht, als wir auf dem fast vollbesetzten, riesigen Campingplatz ankamen. Wir wissen nun, wo all die Leute sind, die sagen, dass sie mit dem WoMo an der Algarve überwintern. Egal welcher Platz, man findet selbst Ende Januar nur wenig freie Plätze. Kann man es ihnen verdenken?

Sonnenuntergang über der Poolanlage des Camping Albufeira

Noch am gleichen Abend besuchten uns Robert und seine Partnerin Irina auf dem Campingplatz. Robert offerierte uns, dass sie uns am nächsten Tag den Ort zeigen würden. Am nächsten Tag standen wir also an den Stränden der Algarve und was soll ich sagen? Wow! Aber seht selbst.

Uns wurden auch leckere Spezialitäten wie Pastei de Nata und Frango Piri piri (ähnlich wie Mistchratzerli, aber in würzig) nähergebracht. Ich muss schon sagen, die portugiesische Küche hat einiges zu bieten!

Zum Abschluss unseres Besuches in Albufeira nahmen sich Robert und seine Mutter Irmgard noch einen ganzen Tag Zeit und zeigten uns wunderschöne Orte, etwas weiter landeinwärts und an der Atlantikküste.

Zum Abschluss des schönen Tages besuchten wir noch den südwestlichsten Punkt Europas. Und natürlich gibt es dort auch einen Leuchtturm.

Es war ein herrlicher Tag! Am Abend waren wir von den vielen Eindrücken nudelfertig.

Wir möchten uns hier nochmals ganz ausdrücklich bei Robert, Irina und Irmgard für ihre Zeit und ihre Gastfreundschaft bedanken. Wir haben die Zeit mit euch sehr genossen und werden gerne wiederkommen!

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Posted on 11. Februar 2020
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Von Taroudannt bis Imlil

Nachdem wir das Paradise Valley verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg in eine Stadt namens Taroudannt. Den meisten wird dieser Name nichts sagen, ausser sie waren schon einmal dort. Dass liegt hauptsächlich daran, dass Taroudannt eine noch sehr ursprüngliche Stadt ist, die nur wenig Touristisches an sich hat. Aber schön der Reihe nach.

Wir wählten, wie so oft nicht den einfachsten Weg, um an unser Tagesziel zu gelangen. Der wäre nämlich gewesen, dass wir zurück nach Agadir fahren und dort die Nationalstrasse nach Osten nehmen. Das hätte alles in allem wohl zwei Stunden gedauert, wäre aber landschaftlich wohl eher unspektakulär und somit langweilig gewesen. Wir entschieden uns, nach dem allmorgendlichen Kartenstudium, stattdessen für die Route über Imouzzer. Das ist eine Stadt auf der anderen Seite der Bergkette, die man über ein herrliches und nur dünn besiedeltes Hochplateau erreicht.

Die Strassen waren eng und kurvig und wie immer in solchen Situationen teilen uns Matthias und ich die Fahrt gerne auf: er macht die Passstrassen, ich die langen, gerade Strecken. So bekommt jeder das, was ihm Spass macht. Wir waren gerade so etwa auf der Passhöhe, als wir plötzlich einen Esel sahen. Das ist jetzt nichts wirklich Besonderes in Marokko. Aber der Esel war gesattelt, also musste es ja wohl auch einen Menschen dazu geben. Und tatsächlich sahen wir mitten im Nirgendwo Leute, die Äste von Arganbäumen schnitten und diese weg trugen. Ja, aber wohin denn? Hier oben gab es wirklich nichts. Nach einigen engen Serpentinen und vergleichsweise vielen Höhenmetern kam wir auf die andere Seite des Bergs und sahen dort, dass die Leute querfeldein mit oder ohne Esel in Richtung Imouzzer unterwegs waren. Steile Pfade führten hinunter und ohne Wanderschuhe hätte ich das nicht einmal im Traum gewagt. Aber die Leute sind einfach hart im nehmen. Mit den üblichen Badeschlappen und den Buckel vollen Zweige und Äste, bahnten sie sich den Weg nach unten.

Ich selbst war froh, als wir heil im Tal unten angekommen waren. Sind Leitplanken und Co. nicht wirklich verbreitet in dieser Gegend. Die folgenden eineinhalb Stunden sahen dann immer ziemlich gleich aus: Trockene Ebene mit Oliven- oder Zitrusplantagen und dann wieder einfach kleine Ortschaften. Manchmal mit Markt und dem üblichen Esel-Pferd-Auto-Durcheinander, manchmal nur ein paar einfache Häuser. Wir merkten bald, dass Camper hier nicht allzu häufig vorbeikommen. So zeigten die Kinder auf uns und auch die Erwachsenen inspizierten uns beim Vorbeifahren. Man könnte jetzt denken, dass dies unangenehm war, aber es war eigentlich ganz süss. Denn was fast überall in Marokko gleich ist: wenn du winkst, dann lächeln sie und winken freudig zurück.

Typische Aussicht an diesem Tag…

In Taroudannt fanden wir einen süssen kleinen Campingplatz etwas ausserhalb. Weil es ein herrlicher Tag war und wir noch etwas die Stadt erkunden wollten, liefen wir auch bald schon los. Auf der kleinen Strasse fuhren aber leider keine Taxis vorbei, die uns hätten aufsammeln können. Wir stellten uns schon auf einen etwas halbstündigen Marsch bis zur Hauptstraße ein, als ein Dokker (ein dreirädriges Gefährt, das vorne Motorrad und hinter Ladefläche mit Achse ist) an uns vorbeifuhr. Die zwei jungen Männer hintendrauf riefen und winkten uns zu, wir sollen doch aufspringen und da wir noch nie mit so einem Teil mitgefahren sind, rannten wir los. Es war eine holprige Strecke, aber wir waren froh, konnten wir mitfahren und hei, war das ein Spass. Sowohl für uns, als auch für die, die uns mitgenommen haben. In der Stadt angekommen, stiegen wir ab und gingen die letzten ca. 2 Kilometer zur Medina zu Fuss. Dabei kamen wir an wunderschönen Parkanlagen vorbei.

Wasserspiele gehören in Marokko einfach dazu

Wir schländerten durch die Medina und dabei fiel uns auf, dass sie hier, im Gegensatz zu Essaouira, kein touristisches Flair hat. Es ist das ganz normale Leben, innerhalb dieser Mauern, die über Jahrhunderte Schutz vor Eindringlingen und Wüstenstürmen boten.

Was es in jeder Stadt gibt, das sind die Souks, also die Märkte. In Taroudannt gibt es, wie wohl in anderen Städten auch, zwei verschiedene Souks: den Berber- Souk, wo besonders viel Handarbeit angefertigt und auch verkauft wird und den arabischen Souk, wo man alles andere bekommt.

Die Gassen in den überdachten Souks sind eng und es wirkt fast ein wenig, wie ein Labyrinth. Es gibt sogar Menschen, die behaupten, jeder Souk habe ein System. Dieses hat sich uns aber nicht erschlossen und wir waren froh, dass wir den Ausweg wieder fanden. Nach ein paar Stunden war es dann aber auch genug und wir schnappten und ein 1PS- Habermotortaxi zurück zum Camping. Was das ist? Ist doch klar, die Pferdekutsche. Die wir hier nämlich immer noch als Transportmittel innerhalb der Stadt und wenn man ganz liebt frägt, auch ausserhalb genutzt.

Wir fragten unseren Fahrer Mohammed, ob er uns am nächsten Tag zum Sonntags- Souk bringen könnte, denn wir wurden nicht ganz schlau, wo der stattfinden sollte. Er gab uns seine Telefonnummer und wir sollten uns melden, wenn wir abgeholt werden wollten. Das taten wir dann auch und pünktlich um halb zwölf am Sonntagmittag fuhr die Pferdekutsche über den Campingplatz und suchte nach uns. Nicht nur wir staunten, als wir auf einmal Hufgeklapper hörten.

Mohammed brachte uns also zum Souk und gab uns noch ein paar gute Tipps mit auf den Weg, aber nichts hätte uns auf das vorbereiten können, was wir dort sahen. Du brauchst etwas, egal was, du findest es auf dem Sonntags- Souk. Wir hatten das Marktgelände, das grösser ist als manches Dorf, noch nicht einmal betreten, da trugen sie schon die gekauften Ziegen über die Strasse. Rinder, Schafe und ich glaube irgendwo waren auch noch Kamele. Unmengen von Gemüse, Früchten, zwischen Gewürzen und Haushaltswaren, eben wirklich alles. Und natürlich Menschenmassen.

Leider konnten wir nicht so viele Fotos machen, wir gehofft, denn die Leute lassen sich nur ungern fotografieren. Das haben wir natürlich respektiert.

Am folgenden Tag fuhren wir über den Hochatlas. Das Tagesziel war für einmal nicht so genau bekannt, waren die Infos auf unserer Lieblings- Camper- App doch sehr unterschiedlich. Die einen schrieben, man könne in der Region sehr gut übernachten, die anderen sagten, es wäre nicht ganz sicher und die Polizei duldet kein freies Stehen.

Wir stoppten fast auf der Passhöhe in Tizi n’Test und bekamen ein wunderbar einfaches, aber dafür umso typischeres Mittagessen serviert: Berberomelett (natürlich im Tanjin gebraten), Berbersalat (Tomaten, Zweibeln und Gweürze) und Harira, eine Art Linsensuppe. Dazu gab es Brot, Oliven und natürlich Tee.

Tizi n’Test liegt auf 2100 Metern und es war gerade mal ein paar grad warm. Dafür entschädigte die Aussicht für den kalten Wind, der uns hier oben um die Ohren pfiff.

Der Weg nach Asni sog sich hin und wir waren schon einige Stunden auf schwieriger Strasse unterwegs. Wir freuten uns eigentlich schon auf einen ruhigen Abend und erholsamen Schlaf. Doch der Platz, auf dem wir in Asni, nach Rücksprache mit der Polizei, vielleicht hätten stehen können, entpuppte sich als ungemütlicher Parkplatz an der Hauptstrasse, auf dem wir total ausgestellt gewesen wären. Wir entschieden uns, den einzigen eingezeichneten Stellplatz in der Nähe zu suchen, auch wenn das bedeutete, dass wir nochmals eine halbe Stunde über eine immer enger werdende Strasse in die Berge fahren mussten. Schliesslich landeten wir am fast am Ende eines Tals in dem kleinen Ort namens Imlil. Ein Mekka für Wanderer und Bergfans im berühmten Toubalk- Naturpark.

Was hier ein wenig einfarbig und trist erscheint, war in Realität einfach harmonisch. Die Häuser fügen sich in die Landschaft ein, als ob sie schon immer dort gewesen sind. Und so verbrachten wir eine kalte Nacht in den Bergen und von mindestens vier Moscheen mit entsprechend lauten Muezzinen umgeben. Geschlafen haben wir trotzdem gut.

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Posted on 27. Januar 2020
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Hin zum Paradise Valley

So, nachdem wir eine ganze Weile in Sidi Kaouki verbracht hatten, juckte es uns wieder in den Fingern und wir wollten wiedermal ein wenig weiter kommen. Wir hatten bereits einiges vom Paradise Valley gehört und das wollten wir uns natürlich auch anschauen. Wir packten also unsere sieben Sachen zusammen und machten uns auf den Weg.

Es war keine wirklich weite Strecke, die wir an diesem Tag zurücklegten. Wir hatten geplant in Imsouane, einem Hotspot für Wellenreiter, einen Halt einzulegen und mal zu schauen, was uns da so erwartet. Doch noch bevor wir Imsouane erreichten, mussten wir anhalten.

Die Natur zeigte uns wieder einmal, dass sie die schönsten Bilder malt und wir genossen diese atemberaubende Aussicht auf den Atlantik. Von Dem Punkt an dem wir standen, liessen sich kleine Wege, die hier sogar als Strassen gelten, erahnen, die an menschenleere Traumstrände führten. Wir mussten uns aber eingestehen, dass das kein Terrain mehr ist, für das der Chlapf geeignet ist. Ohne 4×4 hatten wir also leider keine Chance da runter zu kommen. Das erklärt vielleicht auch, weshalb die Strände leer waren. Oder vielleicht lag es daran, dass es keine 20° warm und der Atlantik nicht wirklich Badetemperatur hat. Wer weiss… auf alle Fälle nahmen wir die letzten Meter noch in Angriff und fuhren nach Imsouane.

Dort angekommen erwartete uns ein Ort, der vor wenigen Jahren noch ein kleiner ruhiger Fischerort gewesen sein soll. Heute dreht sich dort wirklich alles um Surfen und alles was dazu gehört. Offensichtlich gehört auch Yoga dazu, denn viele Hotels und Herbergen waren genau darauf spezialisiert. In Kombination versteht sich.

Der Spaziergang durch das Dorf führt einem zwangsläufig irgendwann an den Platz, den ihr oben auf dem Foto seht. Dabei handelt es sich um sowas wie den Food Court des Dorfes. Hier bekommt man alles, was die Marokkanische und die Europäische Küche zu bieten haben (in leicht abgeänderter Form natürlich). Auch wir stellten fest, dass uns ein Hüngerchen eingeholt hat und so schnappten wir uns einen Platz mit herrlicher Aussucht aufs Meer.

Der Platz war wirklich perfekt, konnte man doch die vielen Wellenreiter beobachten, die mich manchmal mit ihren schwarzen Neoprenanzügen und den weissen Boards an Orkas erinnerten, die im Wasser lagen. Okay, Mini- Orkas, aber ihr wisst, was ich meine.

Wie meistens in Marokko, waren wir während des Essens auch nicht allein, warten doch stets hungrige Fellnasen darauf, dass etwas vom Teller fällt oder jemand sich ihrer erbarmt, was hier übrigens gar nicht so unüblich ist, wie man meinen könnte. Es glaubt einfach jeder, niemand hätte es gesehen.

Vergeblich wartete die Kleine, ohne einen Muks zu machen, auf Matthias‘ Stuhllehne

Imsouane selbst liegt oben auf den Klippen, was dazu führt, dass man von überall einen herrlichen Ausblick hat.

Da wir ja aber eigentlich nur einen Zwischenstopp einlegen wollten, fuhren wir am nächsten Tag auch gleich wieder weiter. Tagesziel: Paradise Valley.

Hierbei handelt es sich um eine Schlucht, welche hauptsächlich aus Sandstein besteht und die über viele Jahre ausgewaschen wurde. Dabei formten sich auch grosse Pools. Eine richtige Oase mit Palmen, grün und lebendig.

Auf dem Weg ins Paradise Valley
Strasse durch die Schlucht/ Oase
Café mit Fish Spa… leider geschlossen und Fische sahen wir auch keine
Im Sommer lässt es sich hier baden

Leider war es in den vergangenen Monaten sehr trocken, weshalb nur die ganz grossen Pools noch Wasser haben. Man kann sich aber vorstellen, wie es wäre, hätte es mehr. Und natürlich wurde die Oase bereits als Einnahmequelle entdeckt. So gibt es auf kleinster Fläche sicher zehn Cafés/ Restaurants, die um jeden Besucher buhlen. Aber das Konzept scheint aufzugehen, haben wir doch schon wieder neue Flächen gesehen, die für die nächste Hütte planiert wurden. Fast ein wenig schade…

Blick von oben auf die Restaurant- Meile

Was uns beide aber sehr nachdenklich gemacht hat, ist die fehlende Infrastruktur, welche man bei uns sagen würde, braucht es. So wird der Abfall, sofern nicht organisch, einfach im Palmenwald verbrannt, die Überreste bleiben liegen oder werden vom Fluss fortgespült. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Im Paradise Valley selbst gibt es keinen Stellplatz, aber wir durften die Nacht auf dem Parkplatz einer Herberge oberhalb verbringen. Natürlich gab es zur Begrüssung erst einmal einen feinen Marokkanischen Tee mit leckeren Plätzchen (das Cookie- Monster in mir kommt hier voll auf seine Kosten!). Dabei wurde uns auch gezeigt, wie man richtig eingießt. Nein, einfach einschenken und lostrinken ist nicht. So wird der Tee, von hoch oben ins Glas und dann wieder zurück in die Kanne gegossen. Das ganze macht man vier Mal. Es soll zum einen den Zucker auflösen und zum anderen den vollen Geschmack aus der Pfefferminze holen.

Und so genossen wir den Abend Erbsen schälend mit einem herrlichen Blick auf den Südfuss des Hochatlas und einen tollen Sonnenuntergang.

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Posted on 23. Januar 2020
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Essaouira – oder die Suche nach der Medina

Wir waren nun also definitiv in Marokko angekommen. Unseren Stellplatz habe ich euch ja im letzten Beitrag gezeigt und euch erzählt, dass wir so etwa einmal pro Woche nach Essaouira fuhren. Ich muss gestehen, am Anfang war es mir ein Rätsel, weshalb Essaouira (oder Mogador wie es früher hiess) ein so hochgelobtes Reiseziel sein sollte. Die Stadt erschien auf den ersten Blick eher eintönig ja fast langweilig. Das änderte sich aber, als wir das erste Mal die Medina (also die Altstadt) besuchten. Dort wimmelte es von Händlern, Farben, Restaurants und allem, was man sich unter arabischer Kultur vorstellt.

Teppichhändlergasse in Essaouira
Die Stadt ist berühmt für ihr Töpferhandwerk

Natürlich wollten uns alle etwas verkaufen und ja, wir haben wahrscheinlich für das ein oder andere zu viel bezahlt, aber hey, damit muss man rechnen. Wenn dann wirklich mal Fixpreise angeschrieben sind, dann ist das schon fast irritierend. Die Region um Essaouira ist bekannt für ihr Töpferhandwerk und ich konnte es mir nicht nehmen lassen und habe mir auch etwas gekauft. Eine kleine Espressotasse (passend zu meiner Espressomaschine).

Wirklich spektakulär ist an der Medina aber die Stadtmauer, bzw. deren Aussicht auf das Meer. Kurz vor Sonnenuntergang beginnt sich die Mauer zu füllen. Jede Schiessscharte, deren alte Kanonen ihr unten seht, ist besetzt und die Leute schauen verträumt zum Horizont.

Die Menschen kommen auf die Mauer…
…um das zu sehen

Kaum ist die Sonne dann unter gegangen, es ist noch nicht einmal richtig dunkel, kommen aber auch schon die netten Herren mit den orangen Armbinden (Polizei) und bitten alle höflich zu gehen. Über Nacht ist die Mauer nämlich gesperrt und die Leute gehen wieder zurück in das wuselige Treiben der Medina.

Aussenansicht der Medina

Wir hatten beschlossen, dass wir den Abend ebenfalls in der Medina verbringen und erst am nächsten Tag zurück nach Sidi Kaouki fahren wollten. Obwohl es keinen offiziellen Stellplatz gibt, kann man auf den angrenzenden Parkplätzen, gegen ein entsprechendes Entgelt, dessen Höhe Verhandlungssache ist, übernachten. Man muss sich einfach der Bettler, Geschäftsleute und der TAUBEN bewusst sein. Es ist eine Stadt am Meer, mit Fischerhafen und Fischmarkt. Ja, was hatten wir denn anderes erwartet, als dass wir am nächsten Tag das Auto putzen mussten? Eine schöne Beschäftigung an einem strahlenden Sonntagnachmittag.

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Posted on 18. Januar 2020
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In Sidi angekommen

Das Gefühl war gut an jenem Morgen, als wir aufstanden. Wir freuten uns richtig darauf an dem Punkt anzukommen, wo wir ein wenig entspannen, surfen und die Seele baumeln lassen wollten. Unser Ziel für diesen Tag: Sidi Kaouiki. Ein kleines Surferdorf am Atlantik, das wohl auch über etwas Infrastruktur verfügt und von Diabat nur einen etwas grösseren Katzensprung entfernt liegt.

Wir fuhren zunächst auf der Nationalstrasse noch etwas weiter in Richtung Süden, bevor wir in Richtung Westen und Meer abbogen. Die Strasse war breit und in einem guten Zustand, so dass wir zügig an den unzähligen Arganbäumen, den Ziegen die darauf herumkletterten und den Kamelen, die sich ebenfalls noch ein paar Knospen abholten vorbei und auf die vielen Windkrafträder an der Küste zufahren konnten. Natürlich galt auch hier wieder, auf die Eselkarren zu achten, die aktive Mitglieder im Strassenverkehr sind und diesen, bzw. dessen Geschwindigkeit unter Umständen massgeblich mitbestimmen. Nervig? Nein. Eher jedes Mal wieder ein Grund zu schmunzeln.

Wir kamen schliesslich über eine Kuppe und vor uns kam eine kleine Ortschaft zum Vorschein. Ein paar Lokale, einige kleine Gässchen und genau eine geteerte Strasse, welche den Ort durchquert. Es war schönes Wetter und wir wurden auf dem Campingplatz herzlich von Ali, unserem Host empfangen. Wir wollten uns erst einmal installieren, bevor wir den Ort erkunden gingen. Soweit so gut. Nur leider hat das mit der Stromzufuhr nicht so ganz geklappt. Bisher hatten wir uns in Marokko nicht an den Strom angehängt und konnten uns zunächst nicht erklären, weshalb es nicht ging. Wir wurden dann von Dominic, unserem Nachbarn aus Frankreich aufgeklärt: das marokkanische Stromnetz ist nicht wirklich so stabil, dass immer schön 220 Volt aus der Steckdose kommen. Es kann gut sein, dass nur mal 150 Volt auf der Leitung sind und ohne entsprechendes Gerät geht da leider nicht viel. Nun gut, dann eben ohne Strom, dafür mit Sonne satt.

Dafür stellte sich Sidi Kaouiki als Dörfchen heraus, in dem man es sich darchaus gut gehen lassen konnte. Im Ort bekam man fast alles was man brauchte und nachdem wir in den ersten Tagen noch angeschaut wurden, wenn wir auf unserer fast täglichen Tour zum Früchtehändler, dem Minimarket und dem Hühnermann waren, so fühlten wir uns bald schon angekommen. Wir lernten ganz liebe Leute kennen, wurden eingeladen und erlebten tolle Stunden mit traditioneller Berbermusik.

Traditioneller Berbermusiker
Café Aftass mit wunderbarer Aussicht und einer Ziege, die über die Strasse läuft. Ist doch normal, oder?!

Da wir wetterbedingt nicht ganz so oft kitesurfen konnten, mussten wir uns andere Beschäftigungen suchen. So waren wir beispielsweise reiten am Strand.

Der Name von Matthias Pferd? Passend: No stress

oder linsten ab und zu in Nachbars Garten…

Es kamen auch neue Gäste auf den Camping…

Und natürlich wurde die Flurpflege gross geschrieben…

Auch ist ein grüner Halm da, sind die Kollegen sicher auch zur Stelle

Abends haben wir dann die Sonnenuntergänge am Strand genossen:

Und das alles zur Hintergrundmusik der EAV: „Wie eine Fata Morgana…“

In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute und melde mich bald wieder mit neuen Geschichten aus 1001 Nacht.

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Posted on 9. Januar 2020
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Die Beatles, Jimmy Hendrix und 4 Non Blondes

Und wer sich nun fragt, was all diese Musiker mit Marokko zu tun haben, dem sei folgende kleine Anekdote erzählt:

Es war der berühmte „summer of ’69“ als Jimmy Hendrix mit zwei Freunden für einige Tage Essaouira besuchte. Der Ort war damals, was man auch heute noch spüren kann, eine Hippie- Kommune, die besonders durch ihren orientalischen Charme überwältigte. Es begab sich, so erzählt es die örtliche Legende, dass Hendrix die Gegend um Essaouira erkunden wollte und dabei nicht nur auf den Ort Diabat, sondern auch auf den alte, fast schon versandeten Sultanspalast am Meer stiess. Es heisst, er kehrte während drei Nächten nicht in sein Luxushotel zurückkehrte, sondern in Diabat und im versandeten Palast blieb, wo er sich ganz seiner Kreativität hingab und den berühmten Song „Castle Made of Sand“ schrieb. Heute noch sind die Leute hier stolz auf diesen Besuch und auch auf den Song. Euch sagt der Song gerade nichts? Dann wird es hier Zeit, die Vergangenheit aufleben zu lassen.

Und eben dieses kleine Örtchen Diabat sollte unser erster Stopp während unserer Zeit in Essaouira sein. Man wähnt sich fast falsch, wenn man von der einzigen Strasse, die diesen Ort erschliesst, eine steile Rampe hochfährt und oben zum stehen kommt. Zunächst deutet nichts darauf hin, dass hier das berühmte Yellow Submarine sein soll. Der Ort, der bis heute als kleine Oase gilt und wo sich Leute aller Couleur treffen, einfach um Zeit zusammen zu verbringen, Musik zu machen und das Leben zu geniessen. Doch allzu lange muss man dann doch nicht suchen:

Dieses Hostel/Stellplatz/U-Boot/whatever ist ein Meisterwerk an Detailverliebtheit und Freigeist. Was sich aber kurz vor unserer Ankunft verändert hatte, waren die Pächter. Wir hatten mit dem Piraten Abel gerechnet, geöffnet wurde uns die Tür aber von Happy. Er hatte zusammen mit Alex und Marlene das Hostel knapp zwei Wochen vorher übernommen, da der ehemalige Betreiber seinen Rucksack gepackt und auf Reisen gegangen ist. Ja, so kommt es manchmal im Leben. Da willst du nur eine Nacht jammen und schon hast du ein Hostel…

Leider war das Wetter bei unserer Ankunft immer noch sehr grau und nass, weshalb wir den Abend nicht auf dem Dach oder in dem liebevoll gestalteten Innenhof verbringen konnten. So sassen wir abends alle gemütlich im Schlafraum des Hostels zusammen, der kleine Louis kuschelte sich in die warmen Decken ein und natürlich durften auch die Gitarren nicht fehlen. Und auch wenn mans nicht glaubt oder glauben will, so gibt es ganz selten die Augenblicke, in denen man mich zum singen animieren kann. Die einen werden sich nun schon mal die Ohren zuhalten und sich an meine nur spärlich vorhandenen Gesangskünste erinnern, aber denen sei gesagt: ich kann mir auch Mühe geben. 😉 Und so wäre es fast geschehen, dass ich What’s up gesungen hätte. Aber eben nur fast… Wir bedanken und bei den lieben Leuten des Yellow Submarine für einen tollen Abend!

Der nächste Morgen präsentierte sich dann eher so, wie wir das von Marokko gedacht hatten: strahlend blauer Himmel, schon fast wieder warm und einfach nur paradiesisch schön.

Aufwachen in Diabat…

Wir mussten nicht weit fahren um unser nächstes Ziel zu erreichen. Nur etwa eine halbe Autostunde südwärts von Essaouira liegt der kleine Ort Sidi Kaouiki. Dieser, so stellte sich schnell heraus, sollte unser Hafen für die nächste Zeit werden. Aber dazu nächstes Mal mehr. Für heute wünsche ich euch einen wundervollen Tag und nachträglich noch „Es guets Neus!“

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Posted on 2. Januar 2020
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