Von einem netten Berner bekamen wir in Zacharo den Tipp, dass es ganz im Süden eine wunderschöne kleine Insel gibt, deren Bucht sich hervorragend zum kiten eignen soll. Für uns ein echtes Argument, um die rund 4 Stunden Fahrt an den Südzipfel des Peloponnes in Angriff zu nehmen. Die Nacht in Zacharo war unruhig, es windete stark und regnete auch immer wieder. Unter den Eukalyptusbäumen hörte sich das wahrscheinlich heftiger an, als es war, aber es genügte um uns eine kurze und unruhige Nacht zu bereiten. Umso mehr wollten wir wieder die Sonne und hoffentlich auch Wind auf Elafonisos finden.
Wir fuhren zunächst streng nach Google, das uns wiedereinmal auf die Autobahn lotste. Jetzt ist es so, dass die Autobahnen in Griechenland nicht wirklich überfüllt sind, man kommt sich sogar manchmal richtig allein vor. Wir glauben, den Grund dafür gefunden zu haben. Alle paar Kilometer kommt eine Mautstelle und die kassieren jedes Mal ab. Zwischen zwei und acht Euro im Normalfall (mit dem Camper). Weil das, je nach Streckenlänge richtig ins Geld gehen kann, haben wir nach der zweiten Mautstelle die Autobahn verlassen und sind über die Land- oder eben besser gesagt Bergstrassen nach Sparta gefahren. Eigentlich eine sehr schöne Strecke, wäre unser „Chlapf“ nicht so gross und vorallem breit, wie er nun einmal ist. Es gab Stellen, an denen wir schon die Spiegel einklappen wollten, damit wir durch die schmalen Gassen kommen und an kreuzen war gar nicht zu denken. Witzig wird’s dann, wenn ein Grieche in seinem kleinen Autöle dann findet, er sei es nicht, der ausweichen muss. Naja, 3,5 Tonnen, die sich nicht bewegen, überzeugten dann auch ihn.
Von Sparta ging es weiter über wesentlich flachere, nicht aber gradere Strassen zum Fährhafen. Die Überfahrt dauerte gerade einmal zwanzig Minuten oder so und die Vorfreude auf die kleine Insel, die gerade einmal 19km2 gross ist, stieg. Auf dem Campinplatz angekommen stellte sich dann auch gleich eine Feriengefühl ein. Am herrlichen Strand sahen wir einen einsamen Kitesurfer, der seine Bahnen vor der untergehenden Sonne zog. Wir freuten uns auf den nächsten Tag…
Am nächsten Morgen hiess es erst einmal ausschlafen und dann die Nase in den Wind halten. Es sah gut aus, auch wenn uns die Wellen doch ein wenig Sorgen machten. Sie waren ca. einen Meter hoch und kamen in sehr kurzen Abständen. Ob das was werden würde? Die Wellenreiter hatten zumindest ihre Freude. Aber zunächst warteten wir mal. Worauf? Ist doch klar, auf den Wind natürlich. Der stellte sich dann irgendwann am Nachmittag doch noch ein und wir wagten es. Glanzvoll war es nicht, aber hey, wir fuhren.
Nach einigen Stunden des Probierens und Scheiterns machten wir Feierabend und liessen uns vom Shuttleservice an den Hafen bringen. Ein feines griechisches Abendessen durfte an einem solchen Tag nicht fehlen. Wir hätten das erstbeste Restaurant nehmen können, doch es zog uns ein wenig durch den Ort, bis wir eine süsse kleine Taverne fanden. Der Wirt war ein Gastgeber, wie man ihn sich nur wünschen kann. Freude strahlte aus seinen Augen, er erzählte viel und umsorgte jeden Gast mit seiner Aufmerksamkeit. Dazu kam ein wunderbares Essen, das wir unter den wachsamen Augen von nicht weniger als acht(!) Katzen verteidigten.
Müde aber happy gingen wir an diesem Tag schlafen. Wir hatten uns entschieden am nächsten Tag Richtung Patras aufzubrechen und dann eine Fähre nach Ancona zu nehmen. Und so verabschiedeten wir uns von Elafonisos und ein Stück auch schon von Griechenland.
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