Nachdem unser Chlapf wiederhergestellt war, machten wir uns auch den Weg gen Westen. Unser Ziel für diesen Tag war das Rhonetal, wir landeten schliesslich aber in Vanosc, das westlich der Rhone auf einer Hochebene liegt und wo es selbst am Sonntagmorgen herrliche, superfeine, wunderbar leckere Croissants gibt. Nur schon dafür hat sich der Abstecher gelohnt.
An eben jenem Sonntag fuhren wir dann weiter nach Vallon_pont-d’Arc. Ein mittelalterliches Städtchen am Ufer der Ardèche und das touristische Zentrum der Region. Schon wenn man ins Städtchen hineinfährt sieht man entlang des Ufers einen Kanuverleih am nächsten und so beschlossen wir, dass wir da am folgenden Tag auch machen wollten. Unter freiem Himmel auf dem grossen Platz im Städtchen buchten wir online einen Tour für den nächsten Tag. Wir gingen davon aus, dass das alles passt und wir dann noch eine Bestätigung bekommen würden, als diese am nächsten Morgen aber immer noch nicht angekommen war, wurde ich doch etwas nervös, ob das auch alles klappt. Ich rief beim Kanuverleih an, erreichte dort aber nur die Mailbox. Vor Ort wurde uns dann schnell klar, die hatten die Saison bereits beendet, wie die meisten anderen auch. Wir waren schon leicht enttäuscht auf dem Weg zu den Aussichtpunkten, die man mit dem Camper erreichen kann, als wir an einem Verleih vorbeikamen, der tatsächliche geöffnet hatte und wo wir auch ohne Reservation wenigsten eine kleine Tour machen konnten, Zusammen mit drei andren Boten stürzten wir uns in die wilden Fluten der Ardèche. Ja okay, so wild waren sie jetzt nicht, aber es gab schon ein paar Stromschnellen, die es in sich hatten. Und mit ein paar meine ich, ein Paar. Zum Glück hatten Matthias und ich schon kurz nach dem Start die Plätze getauscht und er übernahm das Steuern. Ansonsten wären wir bei meinen Fähigkeiten sicher gekentert.
Das Wasser wurde ruhiger und wir konnten die herrliche Natur, die Ruhe und den Nieselregen geniessen. Nass waren wir ja eh schon…
Da die Fahrt nicht allzu lange gedauert hatte, entschieden wir noch gleichentags weiterzufahren in Richtung Vissec in der Region Okzitanien (ich finde den Namen so cool…). Wieso Vissec? Eigentlich ohne speziellen Grund, wir hatten gelesen es solle schön sein. Wir machten uns also auf den doch recht langen Weg und mit fortschreitender Zeit wurde es nicht nur immer dunkler, auch die Strassen wurden zusehends schmaler und kurviger. Eine Strasse mussten wir komplett umfahren, da es vor Kurzem einen Steinschlag gegeben hatte. Die Umfahrung stellte sich dann schnell als veritable Passstrasse mit richtig engen Serpetinen heraus. Es schien immer nur nach ober zu gehen, bis wir schliesslich auf eine Hochebene ankamen. Doch dies war immer noch nicht das Ziel das Tages, das lag, wir könnte es anders sein, wieder etwas weiter unten..
Dieses Bild haben wir für einmal nicht selbst gemacht, aber ich wollte euch zeigen, wie das kleine Dorf, eingekesselt von Bergen, aussieht. Ich war wahnsinnig froh, als wir im Stockfinstern heil am Stellplatz ankamen. Auch weil unsere Tankanzeige langsam bedenklich wurde und meinen ohnehin schon erhöhten Puls an diesem Abend noch mehr in die Höhe steigen liess. Als wir ankamen war ich, obwohl nur Beifahrerin, völlig fertig. Und schon bald hiess es: Gut‘ Nacht!