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Es Reisli um dWält

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Der Sahara so nah…

Nach einer viel zu langen Pause, und hierfür entschuldige ich mich, sind wir nun wieder für euch da und möchten euch auch weiterhin auf dem Laufenden halten, wo uns unsere Reise denn so hinführt. Das letzte Mal als ihr von uns gehört habt, waren wir gerade dabei den Kontinent in Richtung Afrika zu verlassen. Wir nahmen die Fähre von Algeciras aus, das ist nur wenige Kilometer von Gibraltar entfernt, also perfekt um auch die letzte, aber etwas kurze Nacht in der schönen Marina am Fusse des Felsens von Gibraltar zu verbringen.

Es war früh am Morgen, als der Wecker klingelte. Wir wollten ja rechtzeitig am Fährhafen sein, zwei Stunden vor Abfahrt stand auf den Tickets. Und weil wir nun mal Schweizer und da etwas pingelig sind, waren wir nochmals 15 Minuten vorher da. Man weiss ja nie… Also gut, im Nachhinein können wir sagen, dass eine halbe Stunde vor Abfahrt auch immer noch locker gereicht hätte, aber gut, man lernt dazu.

Die Überfahrt gestaltete sich bei schönstem Wetter kurz und kurzweilig, wollten doch noch Papiere ausgefüllt und die Passkontrolle gemacht werden. Ja, ihr lest Richtig, die Passkontrolle nach Marokko erfolgt schon auf dem Schiff, somit entfällt bei Ankunft die ganze Kontrolle, so dachte ich. Aber ich hatte natürlich die Zollkontrolle vergessen und diese ist dann zwar nicht wirklich aufwendig, aber zumindest zeitaufwändig. Wobei man sagen muss, dass man eigentlich die meiste Zeit mit Warten verbringt. Warten bis jemand kommt und die Pässe holt, warten bis jemand kommt und sich im Fahrzeug umschaut und warten bis jemand die Pässe wieder bringt und wir weiter fahren können. Liest sich langweilig? War es auch. Aber hey, wir waren in Marokko, wir waren in Afrika. Nur schon das lies uns das alles mit völliger Ruhe hinnehmen.

Die ersten Kilometer von Tanger med aus, legten wir auf der Autobahn zurück. Marokko präsentierte sich uns hier im Norden des Landes so viel anders, als wir es vor einem Jahr in der Westsahara erlebt hatten. Es ist hügelig und grün. Wir fuhren sanft an kleinen Dörfern vorbei und zunächst landeinwärts, mit dem Ziel Asilah, einer Stadt an der Antlatikküste. Der Stellplatz war schön gelegen, ans Stadtzentrum und die Medina, also den historischen Teil, innerhalb der Stadtmauern, angrenzend.

Entspannen bei herrlichem Wetter in Asilah

In Asilah war es so wuselig wie wir es erwartet hatten und trotzdem waren wir doch fast ein wenig überfahren, als wir abends nach dem Essen in einen Markt gerieten, der gefühlt die ganze Innenstadt umfasste und alle schienen auf den Beinen zu sein. Ein herrliches Bild. Und natürlich bekam ich auch schon an dem Abend meinen ersten Minztee, mit frischer Minze (natürlich!) und gaaanz viel Zucker.

Typisch marokkanisch und einfach gut

Am nächsten Morgen fuhren wir dann auch gleich weiter, wir wollten ja voran kommen. Unser Ziel für die nächste Zeit sollte sich im Raum Essaouira befinden, wo wussten wir aber noch nicht genau. Aber wir hatten ja noch Zeit, wir würden nochmals wo einen Stopp einlegen, bevor wir dort unten sein würden. Die Nacht verbrachten wir in Mohammedia, etwa 20 km nördlich von Casablanca, das wir vorerst ausgelassen haben, aber vielleicht kommen wir ja nochmals zurück.

Der folgende Tag präsentierte sich derweil so, wie ich das von einem Maghreb- Staat eigentlich eher weniger erwarte, nämlich grau und nass. Dazwischen aber auch wieder blauer Himmel. Wir beschlossen, dass wir an diesem Tag direkt bis Essaouira durchfahren. Was eine etwa sechsstündige Fahrt bedeutete. Meistens über die Autobahn, die zwar gebührenpflichtig, aber doch in wesentlich besserem Zustand als die Nebenstrassen sind.

Je weiter wir Richtung Süden kamen und spätestens nach El Jadida wurde die Autobahn immer leerer. Manchmal fühlte es sich schon fast komisch an. Aber denn kamen mal wieder ein paar Autos entgegen oder ein Kleinlaster, der sich gerade gedreht hatte, stand am Strassenrand (keine Angst, ging allen gut).

Unser Reisetag in einem Bild

Aber ab und zu wurden wir auch von schönen Brücken und Rush Hour überrascht.

Tolle Architektur

Die Autobahn ist dann bald einmal nach Safi fertig und es geht weiter über die Nationalstrasse. Diese ist eigentlich in einem recht guten Zustand, aber warten, besonders innerorts, mit anderen Überraschungen auf.

Denn plötzlich teilt man sich die Strasse noch Eseln und Pferden, mit oder ohne Karren. Und ihr glaubt nicht, dass die Streuner auch nur einen Schritt von der Strasse wegmachen, wenn ein Auto kommt? Nene…

Der Nationalstrasse 1 folgten wir ein ganzes Stück. Immer wieder kamen wir durch kleine Dörfer entlang der Strasse. Der Rest der grünen Umgebung wurde vorallem für Landwirtschaft und für Plantagen gebraucht.

Das Landschaftsbild änderte sich dann aber auch schon bald wieder. Langsam war die Nähe zur Wüste nicht mehr zu verleugnen und an ertragreiche Landwirtschaft war auch nicht mehr wirklich zu denken. Dafür bekam man langsam den Duft der Küste und der Wüste in die Nase.

Nicht mehr weit und wir würden in Essaouira sein, wir waren schon gespannt. Aber dazu das nächste Mal mehr… wir lesen uns nächste Woche, versprochen!

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Posted on 28. Dezember 2019
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Little Great Britain

…oder: ein Tag in Gibraltar.

Bereits bei der Ankunft bot sich uns ein spektakulärer Blick auf den Felsen von Gibraltar und wir konnten es eigentlich kaum erwarten in die Stadt zu kommen. Dennoch entschieden wir, dass wir den Abend zunächst in Linea de la Frontera verbrachten. Dem Grenzort, wo sich auch der schöne Yachthafen befindet, in welchem sich der örtliche Stellplatz befindet.

Nach einer friedlichen Nacht packten wir unserer Rucksack und liefen los in Richtung Grenze. Es ist für uns schon etwas Spezielles, wenn man morgens im Pendlerverkehr über die Grenze läuft. Für die Schulkinder und die Leute die in Gibraltar arbeiten, ist es jedoch Alltag. Das zeigt sich auch an der Gelassenheit, mir der sie an DER weltberühmten Schranke warten.

Strasse und Piste in einem

Die Strasse überquert nämlich auch zufällig die Start- und Landepiste des örtlichen Flughafens. Hier kann man wirklich hautnah dabei sein, wenn ein Flieger ankommt oder abhebt.

Beim Gang durch die Stadt fühlt man sich dann wirklich wie in England oder wegen des Klimas vielleicht eher wie auf den Kanalinseln. Gleich nach dem Flughafen steht schon die erste rote Telefonzelle und auch die Coffee Shops der Insel, haben es an den Fuss des Felsens geschafft. Durch den Landport Tunnel, der eigentlich der einzige Zugang zur Stadt war, ging es über den Casemates Square zur Mainstreet. Und spätestens dort, fühlte man sich in GB angekommen.

Eingang zum Landport Tunnel mit Hängebrücke
Casemates Square
Main Street

Die Einkaufsstrasse war voller Leute, was wohl auch damit zusammen hing, dass es Black Friday war. Das hatten wir vergessen… Nichtsdestotrotz ein herrlicher Spaziergang durch die Altstadt.

The Convent – Govenors Residence (mit Garde)
Inces Hall Theatre
Weihnachtsmarkt Queensway Road

Schliesslich kamen wir zur Seilbahn, welche übrigens von einem Berner Unternehmen stammt. Bereits an der Talstation wiesen Schilder darauf hin, dass keine Tüten mitgenommen werden sollen. Warum? Ganz einfach, es gibt dort oben Affen. Und die klauen alles, was sie in die Finger kriegen. Natürlich gibt es immer die Unbelehrbaren und so wurde die erste Papiertüte keine Minute nach unserer Ankunft zerrupft und der Inhalt, die neuen Klamotten, gleich mal über den Boden verteilt. Denn wirklich interessieren tun sich die Affen nur für Futter, das aber sehr aggressiv. Hier der Grund, weshalb man den Rucksack vorne trägt:

Affe springt an Rucksack hoch
Mensch erschrickt
Affe versucht Rucksack weg zu reissen
Affe verliert… dieses Mal

Wenig später hatte es ein anderer oder vielleicht der Affe dann geschafft, er war einem Touristen auf den Rucksack gesprungen, hat diesen blitzschnell aufgemacht und sich die Kekse rausgeklaut.

Sie sind ja wirklich schöne Tiere, aber frech wie sonst was und zu nahe möchte ich ihnen dann trotzdem nicht kommen. Dafür hab ich dann doch zuviel Respekt vor ihnen. Abgesehen von den Affen gab es dort oben aber noch etwas: eine atemberaubende Aussicht!

Der Fels von Gibraltar
Blick auf die Landebahn und die Marina (unseren Stellplatz) im Hintergrund
Frachtschiffe vor dem Hafen

Wieder unten angekommen führte der Weg durch den botanischen Garten…

Blick auf die Windsor Suspension Bridge

… und so gut es ging, dem Wasser entlang zurück Richtung Innenstadt. Wer nun beim Anblick dieser Bilder denkt, dass es sich bei Gibraltar um eine kleine und vorallem ruhige Stadt handelt, der irrt. Ausserhalb der historischen Altstadt dominieren Hochhäuser das Bild. Häuserschluchten voller hupender Autos und Motos lassen die Stadt im Lärm versinken. Sehr schade, denn eigentlich ist es wirklich schön hier.

Und so verliessen wir diese wuselige, kontrastreiche und spannende Stadt so wir gekommen waren: über die Rollbahn und zu Fuss über die Grenze.

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Posted on 14. Dezember 2019
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Der Weg nach Jerez

Nach unserer ruhigen Woche an der Costa del sol wurde es für uns Zeit weiterzuziehen. Es entstand langsam so ein Kribbeln, wir wollten wieder auf die Strasse. Wir entschieden, dass wir nochmals etwas der Sonne entgegen fahren wollten und machten uns daher auf in den Westen Andalusiens, nach Jerez de la Frontera.

Weil wir aber nicht einen Tag durchfahren wollten, beschlossen wir einen Stopp in Castellarde la Frontera einzulegen. Ein kleiner unscheinbarer Ort, der eigentlich nicht auf dem typischen Tourizettel steht und das hat seinen Grund. Der Ort selbst wirkt wie auf dem Reissbrett entstanden. Die kleinen (Reihen-)Häuschen gleichen sich, wie ein Ei dem anderen und an jeder zweiten Ecken steht eine Skulptur, die in der Schweiz den Anspruch „Kunst am Bau“ gerecht werden würde. Das Ganze dann noch an einem eher grauen Samstagnachmittag, an dem die Geschäfte schon zu und die Lokale noch nicht geöffnet haben (sollten sie überhaupt jemals wieder öffnen), erweckte den Anschein eines Retortenstädtchens mit leichtem Gruselfaktor.

Castelllar de la Frontera

Ganz in der Nähe gibt es aber dann aber wieder einen Ort, den zu besuchen es sich wirklich lohnt, wo es aber eben keinen Ort zum Übernachten gibt. Das Castillo de Castellar. Eine Burg aus dem 7. Jahrhundert, hoch oben auf einer Hügelspitze und mit einer herrlichen Aussicht auf das umgebende Umland bis sogar nach Gibraltar.

Das Castillo bei der Ankunft
Versteckte Schönheiten im Castillo de Castellar
Das ist mal ein Hotel…
Der alte Weg zur Burg

Die Burg selbst wir heute vorallem touristisch genutzt. So findet man nebst einem Hotel auch zwei oder drei kleine Cafés/ Restaurants und den einen oder anderen Souvenirladen (inklusive herrlicher Gewürze!). Das alles verpackt in kleinen, gewunden Gässchen, verziert mit allerlei Bildern und Glasmalereien. Einfach hübsch.

Blick nach Westen
Blick nach Südosten und auf Gibraltar

Ein grosses Highlight war dann für uns noch die Sichtung von drei grossen, wunderschönen Geiern, die über den Wäldern im Westen kreisten. Leider waren sie für die Kamera zu weit weg und viel Zeit sie zu beobachten, liessen sie uns auch nicht. Nachforschungen lassen uns aber zum Schluss kommen, dass es sich dabei vermutlich um Gänsegeier handelte. Das war dass erste Mal, dass wir Geier in freier Natur beobachten konnten. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Auf unserem Weg nach Jerez de la Frontera, das besonders für Bodegas und die andalusischen Pferde bekannt ist, kamen wir noch zwei oder dreimal an Orten vorbei über denen teils grosse Gruppen von Geiern kreisten. Während des Autofahrens hatte ich leider nicht ganz soviel Zeit sie zu beobachten, aber beeindruckend sind sie allemal.

Die nächsten Tage verbrachten wir also in Jerez de la Frontera. In dieser Stadt ist es so, dass es genau zwei Stellplätze für Wohnmobile gibt und diese befinden sich im Industriegebiet. Nicht weiter schlimm, die Infrastruktur hat gepasst und einen Bus in die Stadt hat es eigentlich auch. Aber nicht einmal Google konnte uns bei der Routenplanung helfen. Eine Routenplanung mit ÖV? Keine Chance. Schliesslich nahmen wir Uber zur Hilfe, um wirklich dahin zu kommen, wo wir denn hinwollten.

In der Innenstadt fallen einem nach kurzer Zeit schon die grossen, langen Gebäude auf. Sie sind meist durch Mauern geschützt und meist führt ein Wegweiser mit dem Vermerk „Visitas“ zum Eingang. Dabei handelt es sich dann jeweils um die Bodegas, die grossen Kellereien, die nebst Wein auch das wohl bekannteste Getränk Jerez‘ produzieren: den Sherry. Es gibt ihn hier in ganz verschiedenen Ausführungen (süss, trocken, halbtrocken) und er wird wirklich immer rund zu allem angeboten. So bekamen wir das erste Gläschen überreicht. als wir auf dem Stellplatz ankamen. Lecker!

In Jerez haben wir dann auch das Geheimnis des Tagesrhythmus´der Spanier gelüftet, bzw. ausgiebig erklärt bekommen. Das Motto lautet: Viva la noche! Es ist ganz normal, dass man erst um 22:00 zu Abend ist, man trifft sich auch erst um ein oder zwei Uhr nachts mit Freunden und nein, es wird nicht um um 07:00 aufgestanden, wenn es nicht zwingend sein muss. Vor zehn geht eigentlich im sozialen Leben gar nichts. Die Leute, die früh aufstehen müssen, das seien „armi Sieche“. Erklärt bekamen wir das Ganze an einem wunderschönen Abend in der Stadt, wo wir uns zunächst den Bauch mit Tapas füllten, bevor wir durch die Gässchen spazierten und uns dort setzten, wo es uns gefiel.

Las Banderillas
Lecker Tapas…

Am nächsten Tag musste wir uns dann wieder etwas bewegen und so besichtigten wir ein wenig die Sehenswürdigkeiten der Stadt. So auch die Kathedrale, in der man leider keine Fotos machen durfte.

Ansicht von vorne
Die Kathedrale hat etwa sieben Seitenschiffe. Sehr verschachtelt.

Und falls dich mal der Hunger packt, kannst du dir den zNüni gleich am Strassenrand vom Baum pflücken:

Als es dann Zeit fürs Mittagessen wurde, bestellte sich Matthias in einer Taperìa einen Kebab. So stand es auf der englischen Karte. Wir wunderten uns noch, aber die Vorfreude war gross. Was dann kam…

entspricht wohl eher dem, was auf der spanischen Karte stand. Wörtlich übersetzt heisst nämlich auch Kebab nichts anderes als Spiess. En Guete!

Jerez sollte vorerst fast unser letzter Stopp in Spanien gewesen sein. Wieso nur fast? Weil man in Gibraltar nicht mir dem Camper übernachten darf…

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Posted on 11. Dezember 2019
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Eine ruhige Woche

Ich nehme es gleich vorweg, es gibt eigentlich keine Bilder von der Woche, die wir an der Coast del sol oder genauer in Cala de Mijas verbracht haben. Ein Grund dafür ist, dass ich in dieser Zeit etwas kränkelig und froh war, wenn ich einfach schlafen konnte. Der andere Grund ist, dass es mehr die Costa de lluvia, also die Küste des Regens war als wir dort waren.

Wir kamen am Samstag in Cala de Mijas an. Dort befindet sich einer der ganz wenigen Stellplätze an der Costa del sol, die nicht kostenpflichtig sind. Und das merkt man. Von Finnland, über Frankreich, Deutschland und natürlich Grossbritanien, von überall her kamen die Fahrzeuge teilweise monatelang stehen und so dem Winter in ihren Heimatländern entfliehen. Es ist eine richtige kleine Geimenschaft, in die man sofort integriert wird, wenn man denn will. Das ganze ist von der Stadt geduldet, auch wenn wild campieren in ganz Andalusien eigentlich streng verboten ist. Hier drücken sie ein Auge zu. Aber manchmal, so wurde uns erzählt, kommt die Polizei dann doch mal vorbei und räumt den ganzen Platz. Wir haben das glücklicherweise nicht erlebt.

Ich hatte die zahlreichen Briten bereits angesprochen. Es ist so, dass Cala de Mijas mehr eine britische Enklave, als ein spanisches Städtchen ist. Es gibt britische Autowerkstätten, Möbelverkäufer, es wird Englisch gesprochen. Und was es auch gibt, sind natürlich englische Pubs. So eins suchten wir auch kurz nach unserer Ankunft auf. Nicht weil es in bequemer Pub war, sondern weil er als Sports Bar angeschrieben war uns wir grosse Lust hatten uns American Football anzuschauen. Jetzt ist es ja nicht so, dass die Briten bekannt dafür sind, dass sie gerne American Football schauen, aber der wundervolle Owner hat tatsächlich einen der TVs umgeschaltet, damit wir Football schauen konnten. Nochmals herzlichen Dank dafür! Ausserdem haben eine wirklich gute Küche. Also wenn ihr mal in Cala de Mijas seit, besucht „The Times“…

Eines Abend, es war gerade kurz nach sieben passierte das, was ja irgendwann passieren musste, uns ging das Gas aus. Und ohne Gas ist nicht nur das Kochen unmöglich, auch unser Kühlschrank funktioniert nur mit Gas (wenn kein Stromanschluss zur Verfügung steht). Wir mussten also handeln. Jetzt ist es nicht so, dass man seine Gasflaschen in Spanien auffüllen lassen kann, das ist streng verboten. Wir benötigten also eine spanische Flasche. Die fanden wir noch halbwegs schnell an einer Tankstelle, aber das grosse Problem wer der Anschluss, den es nicht dazugibt. Den muss man sich in einer Ferreteria, also einem Eisenwarenladen besorgen. Und das abends um 8? Keine Chance in Cala de Mijas. Wir also ab auf die Autobahn und mit Hilfe von Google fanden wir in Marbella dann tatsächlich noch einen Laden der offen und sogar die richtigen Teile hatten. Phu, es war ein Gehetze, dass kann ich euch sagen. Aber wir haben es glücklicherweise geschafft und konnten unsere Lebensmittel vor dem Verderben bewahren.

Wie gesagt, wir verbrachten noch ein paar ruhige Tage hier. Ab und zu ein Besuch im Städtchen oder mal ein Ausflug nach Fuengirola, aber alles in allem nichts Spezielles. Das tut ab und zu einfach auch mal gut. Damit, eine gute Zeit und bis zum nächsten Mal!

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Posted on 3. Dezember 2019
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Granada und der fiese Regen

Nach zwei Tagen Dauerregen ging es für uns weiter gen Süden, wenn auch nur nur ein kleines bisschen und nur eine kurze Fahrt. Wir hatten intensiv nach einem Stellplatz in Granda gesucht, fanden im Netz aber nichts in der Stadt selbst und auch die nächstgelegenen Campingplätze waren ausserhalb der Saison geschlossen. Und so gelangten wir schliesslich nach Susprio del Moro, etwa eine halbe Stunde ausserhalb von Granada. Das grosse Plus: eine Bushaltestelle fast direkt vor der Tür von wo aus es noch am Tag der Ankunft nach Granada ging. Das Wetter war grau und nass. Der Nieselregen vermochte innerhalb von wenigen Minuten die Schuhe und Jeans zu durchnässen und wirklich warm war es auch nicht. Als ich dann noch auf dem Fussgängerstreifen ausrutschte und mir das Knie so aufschlug, wie ich das seit Kindertagen nicht mehr gemacht habe, war der erste Besuch in Granada so richtig ins Wasser gefallen. Aber der lang ersehnte Besuch der Alhambra stand ja noch bevor und das Ticket war für den nächsten Tag gebucht. Also kein Grund zum Trübsal blasen…

Der nächste Tag empfing uns dann auch wesentlich freundlicher. Der Himmel hatte über Nacht etwas aufgeklart und wir machten uns erneut auf den Weg. Zunächst besichtigten wir die Altstadt und die Kathedrale und ich kann euch sagen, das ist mal ein barocker Prachtbau. Soviel Gold sieht man sonst nur im Safe der SNB.

Ein wirklich imposantes Bauwerk, das den Besuch auch ein wenig überfordert wieder in die engen Gassen der Stadt entlässt. Nachdem mir ungefragt aus der Hand gelesen und mir sicherlich eine blumige Zukunft vorausgesagt wurde (ich weiss es nicht, ich habe es nicht verstanden, aber bezahlen musste ich trotzdem) gingen wir dann schliesslich die Gasse hoch, die uns zu den Puerta de las Grandas, dem Eingang zur Alhambra brachte. Zumindest dachten wir das. Wir liefen dann nochmals etwa 15 Minuten den Hügel hoch, durch eine dicht bewaldete Senke bis wir schlussendlich unser Ziel erreichten.

Sozusagen der Abfluss aller Alhambra- Brunnen an deren Aussenmauer

Die nächsten vier Stunden schauten wir uns die beeindruckende Festung, welche grösstenteils aus maurischen Zeiten stammt, aber auch spanische Paläste aus dem Mittelalter und Ruinen von durch Napoleon zerstörte Paläste beheimatet, an. Ein Highlight herauszupicken, würde der Alhambra nicht gerecht. Aber ich denke schon, dass die berühmten Nasridenpaläste etwas Einmaliges sind. Besonders die gewölbeartigen Decken, die mit so viel Liebe zum Detail gestaltet wurden, sind einfach faszinierend. Hier mal ein paar Impressionen der Nasridenpaläste.

Besonders gut gefiel uns aber auch der Generalife, der Sommerpalast der Sultane mit seinen Gärten und seiner Aussicht:

Patio der Sultanin
Blick vom Generalife

Oder aber auch die Alcazaba, die Festung und ihr herrlicher Blick über Granada:

Blick vom Turm in die Festung
Blick auf das Albaicin, das ehemalige maurische Wohnviertel

Ganz grundsätzlich sind die Gärten zu erwähnen, die immer wieder und überall auftauchen. Heckenschneiden für Fortgeschrittene sozusagen:

Nach vier Stunden waren wir dann recht erschlagen von so vielen Eindrücken, so vielen Geschichten und all den Bauten. Ausserdem schmerzten die Füsse von den unebenen Pflastersteinen und hohen Stufen. Es war also langsam Zeit zurück in die Stadt zu gehen und den Tag bei einem leckeren Abendessen, ganz stilecht italienisch, ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag wollten wir ja schliesslich auch schon wieder weiter. Wohin? Das lest ihr im nächsten Blogg. Vill Liebi a alli!

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Posted on 1. Dezember 2019
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In den Bergen

Man mag sich über den Titel des heutigen Beitrags wundern, verbindet man mit Spanien doch vorallem Meer, Strand und einige bekannte Städte. Aber man darf nicht vergessen, hier kann man im Winter sogar Skifahren und das nicht nur im Norden, sondern ziemlich südlich. Klingelt’s schon? Die Sierra Nevada mit Ihren hohen Gipfeln, die wie aus dem Nichts in den Himmel ragen. Aber ich greife vor, den dort soll unsere heutige Etappe nicht beginnen. Sondern etwas weiter nördlich in Andalusien, in einem wunderschönen Nationalpark, der von der Welt fast ein wenig vergessen scheint: die Sierra de Cazorlas.

Blick von Hornos

Dorthin gelangten wir von Valencia aus zunächst entlang riesiger Obstplantagen. Wir wissen nun also, wo die ganzen Orangen und Mandarinen herkommen, die jetzt in der Adventszeit wieder zuhauf verspeist werden. Eine Plantage nach der anderen…

Dann sind wir landeinwärts in Richtung Albacete gefahren. Die Landschaft hat sich verändert, vorbei war es mit den Plantagen und der reichhaltigen Vegetation. Es tauchten zwar noch einige Obstbäume auf, aber hier, in diesem steinigen Gebiet wachsen vorallem Olivenbäume auf ausgiebig terrassierten Hängen. Wir dachten schon, dass das ziemlich viele Oliven sind, wir hatten ja keine Ahnung, was uns am nächsten Tag erwarten würde. Aber schon wieder bin ich zu schnell…

Auch die Olivenbäume verschwanden irgendwann. Der Wind, der uns überall hin zu begleiten scheint, ausser an den Strand, wurde stärker und bliess auch mal den einen oder anderen Busch über die Strasse. Wir merkten an den Temperaturen, dass wir immer höher kletterten. Bald schon war die digitale Anzeige nur noch einstellig und es bliess, dass unser Chlapf teils ungewollte Kurven einlegte.

Wolken auf den Flucht

War die Landschaft zunächst noch hügelig, so wurde es sehr bald felsig und bergig. Die Dörfer wurden seltener und wir stellten fest, wir brauchten eine Tankstelle. Im Normalfall kein Problem in Spanien, aber in dieser Gegend sind sie doch sehr sehr dünn gesät. Wir fanden schliesslich eine und warteten etwa 30 Minuten, bis wir an der Reihe waren. Denn es ist wirklich die einzige Tanke weit und breit und wir erwischten wohl gerade die Rush hour. Denn nicht nur PKWs brauchen Most, sondern auch Räumfahrzeuge (ja ihr lest richtig, Räumfahrzeuge im November in Spanien). Allein bis der getankt hatte dauerte es etwas zehn Minuten. Da geht viel rein in so einen Tank…

Als wir dann sicher gestellt hatten, dass wir a) nicht irgendwo in den Bergen liegen bleiben und b) auch nicht erfrieren würden, weil die Heizung gesichert war, schlängelten wir uns weiter hinauf. Die Landschaft war wunderschön. Rau und furchig, wie Vieles hier oben.

Als wir dann endlich oben eine Art Ebene erreicht, bogen wir in eine kleine Strasse ein und fuhren zunächst an dem Schild vorbei, das die Einfahrt zu unserem Tagesziel markierte. Wir waren in Cumbre de Pontones, bei der Schinkentrocknerei von Reyes Romero Palomares angekommen.

Blick aus dem Schlafzimmer am nächsten Morgen
Einmaliger Stellplatz in den Bergen

Hier werden feinster Serrano- und Ibericoschinken in Handarbeit hergestellt und Reyes liess und bei einem Glas Wein und vielen interessanten Fakten auch ein wenig von seinen Spezialitäten kosten. Den Gaumen hat’s gefreut!

Die Nacht war kalt und es regnete. Reyes sagte uns schon, dass die Aussichten für den nächsten Tag nicht besser seien, umso mehr freuten wir uns über den klaren, blauen Himmel.

Nachdem wir Reyes um einige Delikatessen erleichtern hatten, fuhren wir los. Unser Tagesziel war ein kleines Dorf in der Nähe von Jaén. Wir fuhren zunächst wieder hinunter und erreichten schliesslich einen sehr ausgedehnten Stausee. Der nördliche Teil war mit Olivenhainen übersät. Kaum eine Stelle, wo keine Oliven kultiviert wurden.

Erstaunlich daran ist, dass der südliche Teil des See ein Nationalpark ist, dort wird fast nichts angebaut und so sind die Landschaften, die man durchfährt sehr kontrastreich.

Südliches Seeende
Nördliches Seeende

Sobald wir aus dem Naturschutzgebiet draussen waren gab es dann nur noch eines: Oliven, Oliven und noch mehr Oliven.

Symbolbild für die folgenden zwei Tage

Nach zwei verregneten Nächten in besagtem kleinen und ruhigen Dorf ging es dann weiter. Das nächste grosse Highlight wartete auf uns: die Alhambra von Granada! Erfahrt mehr im nächsten Beitrag. Bis dann!

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Posted on 29. November 2019
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Valencia… einfach schön!

Nach den schönen und erholsamen Tagen in Cambrils fuhren wir weiter in Richtung Süden. Diesmal hatten wir das System verstanden und nahmen nicht die private, kostenpflichtige Autobahn, sondern die staatliche, welche auf weiten Teilen parallel dazu verläuft. Muss man das verstehen? Nein, weil ist so.

Unser nächstes Ziel war Valencia. Die Hauptstadt der Paella und modernen Architektur in Spanien. Unser zu Hause stellten wir etwas ausserhalb in El Saler ab. Das war super, denn gleich an der Hauptstrasse gab es eine Bushaltestelle, von wo aus wir direkt ins Stadtzentrum kamen. Bereits an unserem Ankunftstag machten wir uns wiedereinmal stadtfein und fuhren los. Auch hier hatte sich Matthias schon wieder eingelesen und wir wussten in etwa wo wir hinwollten. Zunächst ging die Busfahrt der Küste und dem riiiiesigen Hafen entlang. Der ist zwar nicht ganz so gross wie Rotterdam, aber dennoch sehr eindrücklich!

Als wir dann an einigen unglaublichen Bauten vorbeifuhren, mussten wir einfach an der nächsten Haltestelle aussteigen. Was wir da sahen war… wow! Ich sage nur Ciutat des les Artes i les Ciènces… Hierbie handelt es sich um einen Komplex, der nicht nur das Wissenschaftsmuseum und das Kunstzentrum, sondern auch das grosse Aquarium beheimatet und architektonisch einfach atemberaubend ist.

Hemisfèric und Palau de les Artes Reina Sofia
Hemisfèric, Museu des les Ciènces i Àgora
l’Umbracle

Anschliessend ging es zu Fuss weiter durch das ehemalige Flussbett, das heute als riesige Parkanlage genutzt wird. Hier kann man wirklich alles machen und finden. Vom überdimensionalen Kinderspielplatz, zum Freiluft- Fitnesscenter bis hin zu den kleinen Cafés und grossen Konzertbühnen, alles ist da. Wie gesagt, handelt es sich um das ehemalige Flussbett. Der Fluss wurde in den 1950ern um die Stadt herum umgeleitet, nachdem es zu starken Überschwemmungen gekommen war. Und der freiwerdende Platz steht der Bevölkerung heute offen und ist sehr gepflegt. Leider haben wir den Spaziergang so sehr genossen, dass wir vergassen, Fotos zu machen. Aber googelt doch einfach mal Jardí del Túria… 😉

An der Plaça d’America bogen wir dann nach links in Richtung Innenstadt ab. Und dort offenbarte sich das wahre Gesicht Valencias. Es geht in dieser Stadt vorallem um eines (so scheint es zumindest): Essen! Es reihen sich Restaurant an Bodega und natürlich unzählige Tapas- Bars. Sogar ein Fondue- Restaurant haben wir gesehen, aber natürlich nicht betreten. Die machen dort Emmentaler ins Fondue!!! Wie liefen weiter bis mir zum Mercado de Colòn kamen.

Auch in dieser wunderschönen alten Markthalle dreht sich alles um Kulinarik, passend zum Rest… bei 17 Grad Aussentemperatur sassen wir unter dem Heizstrahler (warum auch immer der lief) und genossen ein Gläschen trockenen Cava, „semi“ gibts nicht. „Wir haben brut!“.

Danach stiefelten wir weiter durch die Strassen, bis hin zum Hard Rock Café (ein Muss für mich) und anschliessend in ein kleines charmantes Lokal, wo ich sie nun unbedingt bestellen wollte: die Paella. Fehler auf allen Ebenen. Erstens isst man die Paella in Spanien nicht am Abend, sie ist ein typischen Mittagsgericht (also zirka um 15:00) und wird auch entsprechend am Mittag zubereitet und danach nur noch aufgewärmt. Zweitens habe ich ja bereits gesagt, dass Valencia die Paella- Hauptstadt ist. Jetzt ist es so, dass die Paella Valenciana nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe. Eine Paella Valenciana (für Viele die einzig Wahre) beinhaltet nämlich, sehr zu meinem Bedauern, keine Meeresfrüchte, sondern Hähnchen- und Kaninchenfleisch. Es half alles nichts, leicht enttäuscht setzte ich erst einmal einen Haken hinter das Thema und wir gingen nach Hause.

Für den nächsten Tag hatten wir uns ein schönes Programm zurechtgelegt und das begann mit einem Besuch auf dem Mercado Central. Angeblich gibt es dort 1000 Stände, wo man so alles bekommt, was den Gaumen erfreut.

Die Aussenansicht des Mercado Cental, die Lokale schon rammelvoll
Fleisch, Gemüse, Fisch, Trockenfrüchte, Gewürze… hier gibt es alles!

Es war noch nicht einmal 11:00 als wird dort eintrafen, aber es brummte von Leuten, die geschäftig ihren Wocheneinkauf machten, sich zum ersten Glas Wein oder Agua de Valencia (8-ung gefährlich!) trafen oder einfach wie wir durch die weitläufige Halle schlenderten. Ein paar frische Früchte hier, ein bisschen Iberico dort, ein Gläschen da… nach etwa zwei Stunden kamen wir bestens gelaunt und gestärkt wieder ans Tageslicht und waren bereit für die Kathedrale. Die Kathedrale war nur einen Steinwurf entfernt und wir liefen schnurstracks darauf zu. Leise öffneten wir die Tür und standen… in einer anderen grossen Kirche, in der gerade eine Hochzeit im Gange war.

Wir wünschen dem unbekannten Paar alles Gute!

Wir also schnell wieder raus und nochmals im Navi nachschauen, wo den nun die richtige Kirche ist. Zwei Ecken weiter stand sie dann auch… La Seu.

Prächtig und pompös, wie es sich gehört, wurde über viele Jahrhunderte an ihr gebaut und bis heute gilt sie als unvollendet. Wir ersparen euch die historischen Details, die wir uns während gefühlten Stunden via Audioguide reingezogen haben. Aber spannend: dort steht der (angebliche) Heilige Gral. Ähä. Ausserdem liegen die Gebeine unzähliger Heiliger und Seeliger aufgebahrt, es kann einem schon fast unheimlich werden. Gell, Matthias?! Und auch auf Zeremonien wurde nicht verzichtet. So fanden während unseres Aufenthaltes dort gleich zwei Taufen statt. Eine Hochzeit hatte bereits am Vormittag stattgefunden. Alles schön unter den Augen der Touris…

Anschliessend besucht wir noch die ehemalige Seidenbörse, bevor es Zeit für eine Pause wurde. Hier gab es für Matthias ein ganz spezielles Tapa.

Man beachte das Hotdog- Tapa oben links…

Auf dem Weg zu lief uns in einer unscheinbaren Gasse noch ein Herr über den Weg, der eine dampfende Pfanne auf seinen Schultern trug. Es gibt also auch in Valencia:

Paella de marisco

Nun da wir gestärkt waren, wollten wir noch den letzten Punkt des Tages in Angriff nehmen und das wissenschaftliche Museum besuchen, das von aussen so imposant wirkte. Wir beschlossen, dass wir ein Taxi nehmen wollten, von denen es wirklich einige gibt. Wir sprangen also in den nächstbesten Wagen und sagten dem Fahrer, wo wir hinwollten. Verstanden hat er uns auf alle Fälle, aber er schien einen anderen Weg zu fahren, als den, der das Navi vorschlägt. Ja gut, vielleicht umfährt er ja nur eine Stauzone, dachten wir. Als er dann aber genau in die entgegengesetzte Richtung fuhr, wussten wir, da stimmt was nicht. Ich sagte dem Fahrer nochmals wo wir hinwollten. „Sí, sí…“ und als ich ihm das Navi unter die Nase hielt und ihm sagte, dass er falsch fährt, hielt er unvermittelt an und warf uns ohne Diskussion und sogar ohne Geld zu fordern aus dem Taxi. Er wusste genau, dass wir ihn ertappt hatten… Was waren wir sauer!

Wir mussten wieder ein ganzes Stück zurück laufen, was uns aber die Gelegenheit gab, den Nordbahnhof zu besichtigen.

Wir fuhren dann doch mit dem Bus ins Museum. Leider erfüllten sich unsere Erwartungen hier nicht ganz. Es war wohl interaktiv, wie beschrieben, aber leider entsprach es nicht dem was wir uns gewünscht oder vorgestellt hatten. Naja, nicht so schlimm… Wir fuhren dann zurück und bereiteten uns auf die Weiterreise am nächsten Tag vor. Es sollte wieder in die Natur hinaus gehen. Und Natur war das was wir fanden. Mehr beim nächsten Mal… Hasta luego!

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Posted on 22. November 2019
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Costa Daurada

Nach den Tagen in der Cava- Region, die wirklich sehr schön, aber auch sehr ruhig waren zog es uns wieder ans Meer. Wir hofften, dass wir noch ein paar Sonnenstrahlen und ein wenig mediterranes Feeling aufschnappen könnten, bevor uns der Winter auch hier langsam aber sicher heimsuchen würde. Wir fuhren also ein kleines Stück mit heftigen Seitenwinden bis nach Cambrils, von dem wir gelesen hatten, dass dort die Saison noch nicht ganz vorüber war und suchten uns zur Abwechslung wiedermal einen Campingplatz. Mit kostenlosen Stellplätzen ist es an der Küste ja generell eher schwierig.

Als wir ankamen merkten wir schon, dass in diesem Ort nicht mehr als ganz an seinem Platz stand. Überall lagen Äste, ja fast halbe Palmen auf der Strasse, Bäume waren teils entwurzelt und auch die Campingplätze, die eigentlich hätten offen sein müssen, waren geschlossen. Wir fanden dann aber doch noch ein Plätzchen an dem wir, für diese Region sehr günstig, bleiben konnten. Und hier erfuhren wir dann auch, dass in der vergangenen Nacht wohl ein heftiger Sturm über die Küste gezogen war, weshalb alle mit aufräumen und wischen beschäftigt waren. So nebenbei sagte man uns dann auch, dass die Aussichten für die nächsten Tage nicht besser seien. Und so bliess es dann auch immer ziemlich zügig vom Land her Richtung Meer. Wir liessen uns davon aber nicht unterkriegen und mieteten uns erst einmal zwei Velos und fuhren, die umgestürzten Bäume umkurvend los.

Natürlich Eingänger! Wozu braucht man an der graden Küste auch eine Schaltung?

Bis wir schliesslich in Salou, an paar Kilometer nördlich ein Päuschen machten und den Strand, die Wasserspiele und natürlich den Wind genossen.

In Salou hat man so richtig das Gefühl, dass sich das Leben im Sommer dort am Strand südlich der eigetlich Stadt abspielt. Es gibt dort wirklich alles: Outdoor Fitness, Fussball- bzw. Handballplätze, Restaurants, feinen Sandstrand, Mini Markets und jede Menge Geschäfte. Eben alles was man braucht für einen Tag oder auch eine Woche am Meer. Ausserdem ist alles wahnsinnig sauber! Sogar nach dem Sturm schien alles, ausser dem Strandselbst, schon wieder in seine ursprüngliche Form gebracht worden zu sein.

Zurück in Camrils genossen wir dann noch einen herrlich, je fast kitschigen Sonnenuntergang, bevor wir uns eine wunderbare Pizza an der grossen Marina gönnten.

Am nächsten Tag wollten wir dann früh aufstehen und ins Delta de l’Ebre fahren. Uns wurde gesagt, dass es dort einen guten Kitespot, ja sogar eine Kiteschule gibt. Wind war ja genügend vorhanden… Wir nahmen also die knapp 70km in Angriff und staunten nicht schlecht, als und die schmale Strasse, hinfurch durch endlos erscheinende Reisfelder mitten in ein wunderschönes Naturschutzgebiet brachte. Wir freuten uns umso mehr, als wir den SPot fanden und einige Neoprenanzüge am trocknen sahen. Doch dann realisierten wir, weshalb sie am trocknen und nicht in Gebrauch waren. Der allgegenwärtige Wind… hier draussen bliess er nicht. Nicht mal ein kleines Lüftchen. Es war wie verhext. Und auch die „Kiteschule“ machte nicht den Eindruck, dass sie noch mit Besuchern rechnete.

Die Kiteschule. Nur schwer zu erahnen, dass hier noch vor ein paar Wochen Leben drin steckte.

Wir warteten also erst einmal ein wenig ab. Eine Stunde, zwei Stunden… aber nichts tat sich. Es hatte keinen Sinn, der Wind würde heute nicht mehr kommen. Und auch die anderen Kiter packten nach und nach ihre Sachen zusammen und fuhren, über die „Strasse“ wieder davon.

Die Strasse

Über diese Strassen fahren übrigens nicht nur Kitersurfer und Naturliebhaber. Nein, hier muss man auch aufpassen, dass man nicht von Lastwagen überfahren wird, die mit einem Affenzahn durchfetzen. Wieso? Ganz einfach am Ende der Lagune gibt es eine Saline, die rege genutzt und auch angefahren wird. Schon ein sehr spezielles Bild, wenn 20 Tonnen über den Sand rasen.

Nun gut, wir waren hier an diesem wunderschönen Ort und sahen uns noch ein wenig um, liefen den endlos scheinenden Strand entlang und untersuchten unheimlich wirkende am Strand liegende Dinge, auch wenn sie sich am Ende nur als Treibholz herausstellten, die in der Sonne wie gestrandete Seeungeheuer wirkten.

Nein, das ist nicht das Ungeheuer…
…dieses Ding gab uns im Gegenlicht zunächst Rätsel auf!

Wir machten uns schliesslich wieder auf den Weg und hielten noch an, um etwas festzuhalten, was wir bisher so noch nie gesehen hatten. Eine Flamingokolonie, die das Delta ihr Zuhause nennt.

Nur schwer sind sind aus der Ferne zu erkennen…
…aber zum Glück gibt es noch einzelne Flamingos, die Modell stehen.

Wir verabschiedeten uns langsam von diesem wunderschönen Ort, der so schön ist, dass meine Flip Flops gar nicht weg wollten. Sie blieben beim letzten Stopp einfach vor dem Camper stehen. Schön nebeneinander und irgendwo in den Weiten des Delta. :-/

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Posted on 19. November 2019
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Viva España!

Nach unserem Citytrip nach Montpellier und der Nacht in Vias, wurde es nun Zeit das Land zu verlassen. Nein, wir wurden nicht freundlich, aber bestimmt dazu aufgefordert. Wir hatten einfach das Gefühl, dass der Ruf der iberischen Halbinsel und unser Verlangen nach Sonne, warm und all den Klischees, die man von Spanien kennt, nun laut genug war.

Wir fuhren via Perpignan der Grenze entgegen und überquerten sie südlich von le Boulou. War jemand von euch schon einmal dort? Den Ort fand ich malerisch und ich hätte am liebsten nach einem zusätzlichen Zwischenstopp gerufen. Leider habe ich es nicht getan. Stattdessen fuhren wir abseits der Autobahn durch die tiefe Schlucht und schliesslich nach Spanien. Zum Übernachten hatten wir uns Peralada ausgesucht. Ein kleines historisches Städtchen mit ausgeschildertem Stadtspaziergang (der dauert übrigens 20 Minuten) und einem wunderschönen Castillo, das aber auf Privatgrund steht und das man nur sieht, wenn man ins Casino oder ins Museum geht. Beides war für uns an diesem Tag keine Option. Darum: keine Fotos.

Wir waren die letzten Tage viel unterwegs gewesen und wollten daher wieder einmal ein paar Tage an einem Ort verbringen. Weg von allem und irgendwo wo´s schön ist. Wir suchten uns dafür die Cava- Region rund um Vilafranca del Penedès aus. Das liegt etwas südwestlich von Barçelona. In dieser Umgebung haben die Gemeinden dieses Jahr 12 neue kostenlose Stellplätze erschaffen. Das hörte sich doch gut an. Wir verbrachten zunächst zwei Tage in Sant Pere de Riudepitlles. Einer kleinen Stadt mit allem was man braucht. Leider hatten wir vergessen, dass die Spanier sehr konsequent sind, was ihre Siesta betrifft. Daher gingen wir an diesem Tag zweimal einkaufen. Einmal am Nachmittag, natürlich erfolglos, und dann am Abend noch einmal. Ich bin ja nicht gerade unbegabt, was Sprachen anbelangt, aber an einer spanischen Fleischtheke bin selbst ich an meine Grenzen gestossen. Erstens habe ich das mit dem Ticket- System nicht realisiert und dann hatte ich wohl nicht die richtigen Vokabeln für meinen Bestellung parat. Aber am Ende bekam ich das Pouletfleisch fürs Abendessen. Zwar anders geschnitten, als gedacht, aber immerhin. Aus das andere Fleisch verzichtete ich, auch weil ich der Bedienung wohl gesagt hatte, dass ich nicht mehr brauchte. Egal! Es gab ein gutes Abendessen und wir genossen das süsse Nichtstun.

Nach zwei Nächten war dann Standortwechsel angesagt. Wir beschlossen aber in der Region zu bleiben, da es wirklich herrlich ruhig und entspannend war. Wir fuhren daher nur etwa zwölf Kilometer weiter nach Sant Martí Sarocca. Der Stellplatz lag direkt unterhalb der Burg und wir hatten eine herrliche Aussicht.

Der blaue Himmer täuscht, denn es entwickelte sich etwas, was zu unserem ständigen Begleiter werden sollte: böigen, fast sturmartiger Wind. Unser Chlapf schüttelte heftig, auch nachts.

An draussen sitzen, essen oder einfach ein wenig sein, war schon bald nicht mehr zu denken. Wir waren etwas eingeengt in unserem Radius. Auch deshalb beschlossen wir, dass es an der Zeit war weiter zu ziehen. Wir wollten wieder etwas Meer, Sonne und Action. Eben das typische Viva España!

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Posted on 12. November 2019
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Montpellier und die Tauben

Nachdem wir in der herrlichen Gegend von Vissec erwacht sind, fuhren wir über eine der umgebenden Hochebenen nach Süden in Richtung Montpellier. Etwas Stadtflair würde uns wiedereinmal gut tun. Ausserdem hat es dort einen botanischen Garten, das ist etwas, womit man mich immer begeistern kann. Wir schlängelten uns durch den dichten Verkehr bis ins Stadtzentrum, fuhren ein ganzes Stück dem alten Viadukt entlang und parkten unseren Chlapf nicht weit vom Zentrum und der Esplanade Charles-de-Gaulle entfernt. Das Wetter war warm und wir machten und die Stimmung angenehm, ja fast sommerlich.

Ende des 14km langen Aquädukts in Montpellier

Matthias hatte sich, wie fast immer bei Stadtbesichtigungen :-), schon etwas eingelesen und für uns einige Sehenswürdigkeiten zusammengesucht, die wir uns anschauen wollten. Ganz oben auf der Liste stand die Kathedrale, die wir über unebene und teils in den Fuss stechende Pflastersteinstrassen erreichten.

Südseite der Kathedrale

Leider war uns auch an diesem Tag die Göttin der Öffnungszeiten wiedereinmal nicht hold und die Türen wurden wirklich vor unserer Nase geschlossen, so dass wir eigentlich nur diesen Hübschen, aber doch etwas einfarbigen Blick von aussen erhaschen konnten. Gleich neben der Kathadrale befindet sich die medizinische Fakultät der Université de Montpellier. Und naja, weil es mir ja irgendwie im Blut liegt und ich einfach mal schauen wollte, wie die so aussieht, beschlossen wir einen Blick zu riskieren und mir nichts, dir nichts hineinzugehen. Wir schauten nicht schlecht, als wir bei dieser Gelegenheit über den Innenhof der Fakultät hinweg auch noch die Westseite der Kirche bestaunen konnten.

Die schöne Westseite von der Uni her gesehen

Ja, alte Steine sind schon was Schönes. Aber nun wurde es Zeit für etwas Grünes. Einen Steinwurf entfernt lag auch schon der botanische Garten, der gerade seine Türen öffnete. Hier merkte man gut, dass es eben doch nicht mehr Sommer ist. Die meisten Pflanzen waren verblüht, die Blätter färbten sich gelb, rot und braun.

Nur die Palmen, Sukkulenten und Immergrün taten, als könne ihnen die drohende kalte Jahreszeit nichts anhaben.

Weiter ging es durch die kleine Allee an deren Anfang der Baum mit den Liebesbriefchen steht. Es ist schon hunderte Jahre alt und der Legende zufolge, hinterlassen unglücklich oder heimlich Verliebte, ihre Botschaften in den natürlichen Löchern des Stammes, der dann dafür sorgt, dass die Wünsche und Hoffnungen erfüllt werden. Süss! Und tatsächlich hat es viele zusammengefaltete Papierchen im Stamm. Einige noch ganz neu, andere schon sichtlich verwittert.

Der grosse Stamm des „Liebesbrifechen“-Baumes

Unter den strengen Blicken einer der Parkkatzen verliessen wir den Garten und liefen das kurze Stück hoch zur Promenade de Peyrou. Von wo aus Louis XIV heroisch auf den Arc de Triomphe und die Altstadt zureitet.

Ludovicus Magnus aka Louis XIV

Ich muss schon sagen, prunkvoll ist das alles ja schon, aber mit bescheiden hat das nix zu tun. Naja, Kitsch as Kitsch can, hat meine Mamma immer gesagt.

So, nun war es aber an der Zeit etwas zu essen und was bietet sich da besser an als Galettes und Crêpes.? Wir fanden eine kleine Crêperie in der Altstadt, in einer kleinen steilen Gasse mit entsprechend schiefen Stühlen und Tischen. Einfach herrlich. Wir setzten uns an einen Tisch, bestellten und dann passierte es. Plötzlich bemerkte ich etwas an meiner Rückenlehne an meinem T-Shirt, meinem Rücken. Hat mich doch tatsächlich so ein blödes *pieeeep* Taubenvieh ange*pieeeep*!!!

Nachdem das „Malheur avec un pigeon“ (so hab ich der Bedienung mein Problem erklärt) beseitigt war, schlenderten wir noch ein wenig weiter, amüsierten uns ob der teils skurrilen Läden und machten uns schliesslich auf in Richtung unseres Nachtlagers südlich von Vias, wo wir günstig eine Nacht auf einem Camping direkt am Meer verbringen konnten. Ein rundum gelungener Tag… abgesehen von le pigeon.

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Posted on 10. November 2019
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