Nach einer viel zu langen Pause, und hierfür entschuldige ich mich, sind wir nun wieder für euch da und möchten euch auch weiterhin auf dem Laufenden halten, wo uns unsere Reise denn so hinführt. Das letzte Mal als ihr von uns gehört habt, waren wir gerade dabei den Kontinent in Richtung Afrika zu verlassen. Wir nahmen die Fähre von Algeciras aus, das ist nur wenige Kilometer von Gibraltar entfernt, also perfekt um auch die letzte, aber etwas kurze Nacht in der schönen Marina am Fusse des Felsens von Gibraltar zu verbringen.
Es war früh am Morgen, als der Wecker klingelte. Wir wollten ja rechtzeitig am Fährhafen sein, zwei Stunden vor Abfahrt stand auf den Tickets. Und weil wir nun mal Schweizer und da etwas pingelig sind, waren wir nochmals 15 Minuten vorher da. Man weiss ja nie… Also gut, im Nachhinein können wir sagen, dass eine halbe Stunde vor Abfahrt auch immer noch locker gereicht hätte, aber gut, man lernt dazu.
Die Überfahrt gestaltete sich bei schönstem Wetter kurz und kurzweilig, wollten doch noch Papiere ausgefüllt und die Passkontrolle gemacht werden. Ja, ihr lest Richtig, die Passkontrolle nach Marokko erfolgt schon auf dem Schiff, somit entfällt bei Ankunft die ganze Kontrolle, so dachte ich. Aber ich hatte natürlich die Zollkontrolle vergessen und diese ist dann zwar nicht wirklich aufwendig, aber zumindest zeitaufwändig. Wobei man sagen muss, dass man eigentlich die meiste Zeit mit Warten verbringt. Warten bis jemand kommt und die Pässe holt, warten bis jemand kommt und sich im Fahrzeug umschaut und warten bis jemand die Pässe wieder bringt und wir weiter fahren können. Liest sich langweilig? War es auch. Aber hey, wir waren in Marokko, wir waren in Afrika. Nur schon das lies uns das alles mit völliger Ruhe hinnehmen.
Die ersten Kilometer von Tanger med aus, legten wir auf der Autobahn zurück. Marokko präsentierte sich uns hier im Norden des Landes so viel anders, als wir es vor einem Jahr in der Westsahara erlebt hatten. Es ist hügelig und grün. Wir fuhren sanft an kleinen Dörfern vorbei und zunächst landeinwärts, mit dem Ziel Asilah, einer Stadt an der Antlatikküste. Der Stellplatz war schön gelegen, ans Stadtzentrum und die Medina, also den historischen Teil, innerhalb der Stadtmauern, angrenzend.
In Asilah war es so wuselig wie wir es erwartet hatten und trotzdem waren wir doch fast ein wenig überfahren, als wir abends nach dem Essen in einen Markt gerieten, der gefühlt die ganze Innenstadt umfasste und alle schienen auf den Beinen zu sein. Ein herrliches Bild. Und natürlich bekam ich auch schon an dem Abend meinen ersten Minztee, mit frischer Minze (natürlich!) und gaaanz viel Zucker.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann auch gleich weiter, wir wollten ja voran kommen. Unser Ziel für die nächste Zeit sollte sich im Raum Essaouira befinden, wo wussten wir aber noch nicht genau. Aber wir hatten ja noch Zeit, wir würden nochmals wo einen Stopp einlegen, bevor wir dort unten sein würden. Die Nacht verbrachten wir in Mohammedia, etwa 20 km nördlich von Casablanca, das wir vorerst ausgelassen haben, aber vielleicht kommen wir ja nochmals zurück.
Der folgende Tag präsentierte sich derweil so, wie ich das von einem Maghreb- Staat eigentlich eher weniger erwarte, nämlich grau und nass. Dazwischen aber auch wieder blauer Himmel. Wir beschlossen, dass wir an diesem Tag direkt bis Essaouira durchfahren. Was eine etwa sechsstündige Fahrt bedeutete. Meistens über die Autobahn, die zwar gebührenpflichtig, aber doch in wesentlich besserem Zustand als die Nebenstrassen sind.
Je weiter wir Richtung Süden kamen und spätestens nach El Jadida wurde die Autobahn immer leerer. Manchmal fühlte es sich schon fast komisch an. Aber denn kamen mal wieder ein paar Autos entgegen oder ein Kleinlaster, der sich gerade gedreht hatte, stand am Strassenrand (keine Angst, ging allen gut).
Aber ab und zu wurden wir auch von schönen Brücken und Rush Hour überrascht.
Die Autobahn ist dann bald einmal nach Safi fertig und es geht weiter über die Nationalstrasse. Diese ist eigentlich in einem recht guten Zustand, aber warten, besonders innerorts, mit anderen Überraschungen auf.
Denn plötzlich teilt man sich die Strasse noch Eseln und Pferden, mit oder ohne Karren. Und ihr glaubt nicht, dass die Streuner auch nur einen Schritt von der Strasse wegmachen, wenn ein Auto kommt? Nene…
Der Nationalstrasse 1 folgten wir ein ganzes Stück. Immer wieder kamen wir durch kleine Dörfer entlang der Strasse. Der Rest der grünen Umgebung wurde vorallem für Landwirtschaft und für Plantagen gebraucht.
Das Landschaftsbild änderte sich dann aber auch schon bald wieder. Langsam war die Nähe zur Wüste nicht mehr zu verleugnen und an ertragreiche Landwirtschaft war auch nicht mehr wirklich zu denken. Dafür bekam man langsam den Duft der Küste und der Wüste in die Nase.
Nicht mehr weit und wir würden in Essaouira sein, wir waren schon gespannt. Aber dazu das nächste Mal mehr… wir lesen uns nächste Woche, versprochen!