Wir waren nun also definitiv in Marokko angekommen. Unseren Stellplatz habe ich euch ja im letzten Beitrag gezeigt und euch erzählt, dass wir so etwa einmal pro Woche nach Essaouira fuhren. Ich muss gestehen, am Anfang war es mir ein Rätsel, weshalb Essaouira (oder Mogador wie es früher hiess) ein so hochgelobtes Reiseziel sein sollte. Die Stadt erschien auf den ersten Blick eher eintönig ja fast langweilig. Das änderte sich aber, als wir das erste Mal die Medina (also die Altstadt) besuchten. Dort wimmelte es von Händlern, Farben, Restaurants und allem, was man sich unter arabischer Kultur vorstellt.


Natürlich wollten uns alle etwas verkaufen und ja, wir haben wahrscheinlich für das ein oder andere zu viel bezahlt, aber hey, damit muss man rechnen. Wenn dann wirklich mal Fixpreise angeschrieben sind, dann ist das schon fast irritierend. Die Region um Essaouira ist bekannt für ihr Töpferhandwerk und ich konnte es mir nicht nehmen lassen und habe mir auch etwas gekauft. Eine kleine Espressotasse (passend zu meiner Espressomaschine).
Wirklich spektakulär ist an der Medina aber die Stadtmauer, bzw. deren Aussicht auf das Meer. Kurz vor Sonnenuntergang beginnt sich die Mauer zu füllen. Jede Schiessscharte, deren alte Kanonen ihr unten seht, ist besetzt und die Leute schauen verträumt zum Horizont.


Kaum ist die Sonne dann unter gegangen, es ist noch nicht einmal richtig dunkel, kommen aber auch schon die netten Herren mit den orangen Armbinden (Polizei) und bitten alle höflich zu gehen. Über Nacht ist die Mauer nämlich gesperrt und die Leute gehen wieder zurück in das wuselige Treiben der Medina.

Wir hatten beschlossen, dass wir den Abend ebenfalls in der Medina verbringen und erst am nächsten Tag zurück nach Sidi Kaouki fahren wollten. Obwohl es keinen offiziellen Stellplatz gibt, kann man auf den angrenzenden Parkplätzen, gegen ein entsprechendes Entgelt, dessen Höhe Verhandlungssache ist, übernachten. Man muss sich einfach der Bettler, Geschäftsleute und der TAUBEN bewusst sein. Es ist eine Stadt am Meer, mit Fischerhafen und Fischmarkt. Ja, was hatten wir denn anderes erwartet, als dass wir am nächsten Tag das Auto putzen mussten? Eine schöne Beschäftigung an einem strahlenden Sonntagnachmittag.
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