Nach zwei Tagen Dauerregen ging es für uns weiter gen Süden, wenn auch nur nur ein kleines bisschen und nur eine kurze Fahrt. Wir hatten intensiv nach einem Stellplatz in Granda gesucht, fanden im Netz aber nichts in der Stadt selbst und auch die nächstgelegenen Campingplätze waren ausserhalb der Saison geschlossen. Und so gelangten wir schliesslich nach Susprio del Moro, etwa eine halbe Stunde ausserhalb von Granada. Das grosse Plus: eine Bushaltestelle fast direkt vor der Tür von wo aus es noch am Tag der Ankunft nach Granada ging. Das Wetter war grau und nass. Der Nieselregen vermochte innerhalb von wenigen Minuten die Schuhe und Jeans zu durchnässen und wirklich warm war es auch nicht. Als ich dann noch auf dem Fussgängerstreifen ausrutschte und mir das Knie so aufschlug, wie ich das seit Kindertagen nicht mehr gemacht habe, war der erste Besuch in Granada so richtig ins Wasser gefallen. Aber der lang ersehnte Besuch der Alhambra stand ja noch bevor und das Ticket war für den nächsten Tag gebucht. Also kein Grund zum Trübsal blasen…
Der nächste Tag empfing uns dann auch wesentlich freundlicher. Der Himmel hatte über Nacht etwas aufgeklart und wir machten uns erneut auf den Weg. Zunächst besichtigten wir die Altstadt und die Kathedrale und ich kann euch sagen, das ist mal ein barocker Prachtbau. Soviel Gold sieht man sonst nur im Safe der SNB.


Ein wirklich imposantes Bauwerk, das den Besuch auch ein wenig überfordert wieder in die engen Gassen der Stadt entlässt. Nachdem mir ungefragt aus der Hand gelesen und mir sicherlich eine blumige Zukunft vorausgesagt wurde (ich weiss es nicht, ich habe es nicht verstanden, aber bezahlen musste ich trotzdem) gingen wir dann schliesslich die Gasse hoch, die uns zu den Puerta de las Grandas, dem Eingang zur Alhambra brachte. Zumindest dachten wir das. Wir liefen dann nochmals etwa 15 Minuten den Hügel hoch, durch eine dicht bewaldete Senke bis wir schlussendlich unser Ziel erreichten.

Die nächsten vier Stunden schauten wir uns die beeindruckende Festung, welche grösstenteils aus maurischen Zeiten stammt, aber auch spanische Paläste aus dem Mittelalter und Ruinen von durch Napoleon zerstörte Paläste beheimatet, an. Ein Highlight herauszupicken, würde der Alhambra nicht gerecht. Aber ich denke schon, dass die berühmten Nasridenpaläste etwas Einmaliges sind. Besonders die gewölbeartigen Decken, die mit so viel Liebe zum Detail gestaltet wurden, sind einfach faszinierend. Hier mal ein paar Impressionen der Nasridenpaläste.





Besonders gut gefiel uns aber auch der Generalife, der Sommerpalast der Sultane mit seinen Gärten und seiner Aussicht:



Oder aber auch die Alcazaba, die Festung und ihr herrlicher Blick über Granada:


Ganz grundsätzlich sind die Gärten zu erwähnen, die immer wieder und überall auftauchen. Heckenschneiden für Fortgeschrittene sozusagen:




Nach vier Stunden waren wir dann recht erschlagen von so vielen Eindrücken, so vielen Geschichten und all den Bauten. Ausserdem schmerzten die Füsse von den unebenen Pflastersteinen und hohen Stufen. Es war also langsam Zeit zurück in die Stadt zu gehen und den Tag bei einem leckeren Abendessen, ganz stilecht italienisch, ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag wollten wir ja schliesslich auch schon wieder weiter. Wohin? Das lest ihr im nächsten Blogg. Vill Liebi a alli!
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